Herne. . Melissa Malandrino (5) aus Herne trat 2018 beim „Supertalent“ auf. Nun sorgen Fragen von Juror Dieter Bohlen für ein Nachspiel auf Twitter.
Der Auftritt der fünfjährigen Melissa Malandrino aus Herne bei der RTL-Castingshow „Das Supertalent“ im November erlebt nun bei Twitter einen politischen Nachhall.
Die Berliner SPD-Politikerin Sawsan Chebli (40), in der Hauptstadt Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement, kritisiert in einem Tweet (siehe unten) von Montag Juror Dieter Bohlen. Chebli teilte ein Video des Auftritts, in dem das Kind einen traditionellen thailändischen Tanz vorführt – und damit die Juroren überzeugen konnte.
Chebli: Es ist nicht lustig
Allein: Im Gespräch fragt Bohlen die Fünfjährige, woher sie denn komme. Die Antwort: „aus Herne“. Der Juror hakt nach und fragt, ob „Mama und Papa“ von den Philippinen kämen. Nein, entgegnet das Mädchen – „aus Herne“.
Die Zuschauer lachen, Chebli offensichtlich nicht. „Wie soll eine deutsche Identität entstehen, wenn einem das Deutschsein abgesprochen wird, weil man anders aussieht?“, fragt die SPD-Politikerin in ihrem Tweet. Und stellt klar: „Es ist nicht lustig. Es ist traurig und es hat fatale Auswirkungen.“
Der Beitrag wurde bereits über 200-mal geteilt und fast ebenso oft kommentiert. Chebli erhält Zustimmung, aber auch viel Kritik: „Mann kann auch aus jeder Mücke einen Shitstorm machen“, heißt es in einem Tweet.
Auch Hernes SPD-Bundestagsabgeordnete Michelle Müntefering teilte den Twitter-Beitrag ihrer Parteifreundin und kommentierte ihn so: „Sie kommt aus #Herne. Zur Information: Das ist im Ruhrgebiet, in Deutschland!“