Herne. . 18 Herner Jugendliche haben das Unternehmen Eiffage Infra Rail besucht. Dabei erhielten sie Einblicke in zwei spannende Berusfbilder.

Ein Programm der Landesregierung, um Jugendliche in Arbeit zu bekommen, trägt den Namen: „Kein Abschluss ohne Anschluss.“ Besser konnte er in diesem Fall kaum passen: In der vergangenen Woche besuchten 18 Schüler das Gleisbau-Unternehmen Eiffage Infra-Rail am Standort in Wanne-Süd. In Kooperation mit der Agentur für Arbeit und der Stadt informierten sich die Jugendlichen über die Berufe des Gleisbauers und des Industriemechanikers.

Gerade zum letzteren konnte Dietmar Lindackers viel erzählen. Er verantwortet die Instandhaltung der Maschinen und hat selbst eine Lehre als Industriemechaniker absolviert und anschließend Maschinenbau studiert. „Die Industriemechaniker reparieren die firmeneigenen Maschinen und haben immer genug zu tun“, erklärt er. Meistens seien sie in der Werkstatt in Herne, manchmal aber auch im Einsatz auf einer Baustelle.

Anstrengende, aber gut bezahlte Arbeit

Die Gleisbauer seien deutlich öfter unterwegs, arbeiteten im Schichtdienst auf Baustellen in ganz Deutschland oder im Ausland. Mit Maschinen oder per Hand verlegen sie Bahnschwellen, erneuern Schotterbetten und sorgen dafür, dass jede Schraube millimetergenau sitzt. Die Arbeit sei körperlich anstrengend, so Lindackers, werde aber gut bezahlt: im ersten Lehrjahr mit 850 Euro monatlich, am Ende der dreieinhalbjährigen Ausbildung mit 1580 Euro im Monat.

Blick auf Maschinen von Eiffage Infra Rail.
Blick auf Maschinen von Eiffage Infra Rail. © Olaf Ziegler

Besonders wichtig sei es für Bewerber, keine unentschuldigten Fehlzeiten zu haben. „Krank werden darf jeder, aber unentschuldigt fehlen passt nicht zu uns“, so der Maschinenbau-Ingenieur. Auch Monia Balik aus der Personalabteilung will zuverlässige Mitarbeiter finden: „Pünktlichkeit ist wichtig, denn wenn die Kollegen zu einer Baustelle fahren, muss sonst die ganze Kolonne warten. Das geht oft nicht, weil unsere Auftraggeber die Gleise nur für kurze Zeiträume sperren.“ Außerdem sollten Bewerber gut in Mathe sein.

Ausbildungen starten im August und September

Die angehenden Gleisbauer beginnen am 1. August ihre Ausbildung, die zukünftigen Industriemechaniker starten am 1. September gemeinsam mit den Auszubildenden von Thyssen-Krupp in deren Lehrwerkstatt. Zu Beginn der Ausbildung üben sie dort zu feilen, sägen, fräsen, bohren und schweißen. Außerdem machen sie einen Staplerschein und eine Kranschulung.

Für die Jugendlichen hat sich der Besuch offenbar gelohnt: „Mein Interesse ist noch mehr geweckt, und ich habe einen guten Eindruck vom Berufsfeld bekommen“, bilanziert der 18-jährige Cevat-Can.