Herne. . Die Jugendkunstschule beteiligt sich am Projekt der Stadt Herne, die Haltestelle zu verschönern. Für Jugendliche gibt es besondere Lerneffekte.

Wer Kunstwerke ausstellen will, der wird bei den Überlegungen, welcher Ort sich wohl eignen könne, nicht gleich an eine U-Bahn-Station denken. Die Jugendkunstschule in Herne habe sich sehr bewusst für einen solchen Platz entschieden, so Leiterin Sylvia Steffan, und nennt auch gleich einen guten Grund. Die Stadt habe der Einrichtung angeboten, sich an einem Projekt zu beteiligen, mit dem die U-Bahn-Station Archäologie-Museum/Kreuzkirche einen neuen Schliff erhalten solle.

Fünf Exponate hängen an der Wand

Am Freitag haben nun Mitarbeiter des städtischen Bauhofs die ersten fünf Exponate an den Wänden der Zwischenebene angebracht, weitere sollen folgen. Acht Jugendliche haben unter Leitung der Kunstpädagogin Joanna Machura schon vor mehreren Wochen im wahrsten Sinn Kunststücke vollbracht, in dem sie Fotos von Wahrzeichen aus Herne technisch umgewandelt haben. Das Kulturzentrum, die Zeche Pluto oder auch das Archäologiemuseum sind nun als Schattenriss dargestellt oder man kann sie an den Silhouetten erkennen. Den jungen Leuten habe es nicht nur große Freude bereitet, die Möglichkeiten spezieller Drucktechniken auszuprobieren, sondern sich vor allem auch mit der Geschichte wichtiger Gebäude der Stadt zu befassen, erläutert die 41-jährige Pädagogin.

Dabei sei unter anderem der Stellenwert des Bergbaus für die Entwicklung der Stadt Herne zur Sprache gekommen, oder beim Besuch des Rathauses seien die Aufgaben einer städtischen Verwaltung erörtert worden.

Sylvia Steffan, Leiterin der Jugendkunstschule, und Kunstpädagogin Joanna Machura (v.r.) waren vor Ort, als Mitarbeiter des Bauhofs unter Leitung von Erich Warner die Bilder anbrachten.
Sylvia Steffan, Leiterin der Jugendkunstschule, und Kunstpädagogin Joanna Machura (v.r.) waren vor Ort, als Mitarbeiter des Bauhofs unter Leitung von Erich Warner die Bilder anbrachten. © Carsten Siegmund

Nachdem nun an den Wänden die ersten Arbeiten ihren Platz gefunden haben, sind weitere neun für die Gestaltung des ehemaligen Kiosks in der U-Bahn-Station vorgesehen. Jugendliche haben bereits in den Werkstätten mit der Fertigung begonnen.

Die Aktionen der Jugendkunstschule gehören zum Programm der Stadt, das gesamte Erscheinungsbild der Haltestation zu verbessern. Ein erster und entscheidender Schritt sei erfolgt, als die Wandkacheln entfernt wurden, neuer Putz aufgetragen und gestrichen wurde, berichtet Stadtsprecher Christoph Hüsken. Danach sei eine Grundreinigung erfolgt. Zudem habe man an den Glasgeländern der Treppenaufgänge Logos der Stadt Herne mit dem Slogan „Mit Grün, Mit Wasser Mittendrin“ installiert. Die Farben Grün und Blau finden sich im Übrigen auch, wie Joana Machura erläutert, in den Bildern wieder, die die Jugendlichen gestaltet haben und noch herstellen werden.

Werbung für’s Museum

Da es sich schon um die Station gleich neben dem Archäologiemuseum handelt, soll das Haus des Landschaftsverbandes die Chance bekommen, auf sich aufmerksam zu machen. „Derzeit gibt es dazu Abstimmungsgespräche, welche Pläne sich umsetzen lassen“, so Hüsken. Dabei sei durchaus auch an einen Schulterschluss mit der Jugendkunstschule gedacht. Der Sprecher lobte das Engagement der Einrichtung, denn die Exponate seien eine Bereicherung für die Örtlichkeit.

Das neue Lichtkonzept wird aus finanziellen Gründen etwas spärlicher ausfallen. Wie Hüsken berichtet, sollen zunächst einmal defekte Leuchten durch LED-Technik ersetzt werden.