Herne. . In Herne-Mitte hat die Feuerwehr Bio-Alarm ausgelöst. Nun ist klar: Die verdächtige Substanz ist Knödelpulver. Ein Mann wurde festgenommen.

In Herne-Mitte hat die Feuerwehr einen Großeinsatz durchgeführt, der am frühen Abend beendet wird: Im Gebäude an der Freiligrathstraße 12, in dem auch die Verbraucherzentrale untergebracht ist, ist gegen Mittag bei der Stadt ein Päckchen mit verdächtigem weißen Pulver abgegeben worden.

Bis zum Berliner Platz stauen sich die Busse.
Bis zum Berliner Platz stauen sich die Busse. © Heimeier

Am späten Nachmittag gab es Entwarnung: Ein Stadtsprecher mit, dass die Task-Force eine alte Knödelpackung sichergestellt hat, aus der Instant-Pulver gerieselt habe. Außerdem sei ein Kieselstein und ein beschrifteter Zettel gefunden worden. Näheres zum Inhalt ist noch nicht bekannt. Laut Polizei wurde ein Tatverdächtiger ermittelt. Es handele sich um einen Herner, der verhört werde.

Die Feuerwehr hatte um 13.52 Uhr Bio-Alarm ausgelöst und den nahen Umkreis abgesperrt. Dicht war der Bereich zwischen Behrens- und Bebelstraße. Autos und Fußgänger kamen nicht durch, ebenso wenig Busse. Letztere stauten sich am Berliner Platz.

Nach jüngsten Erkenntnissen wurde das Paket über die Hauspost in der sechsten Etage des Gebäudes abgegeben, dort befindet sich der städtische Fachbereich Steuern und Zahlungsabwicklung. In dem Paket habe sich ein kleines Päckchen befunden, aus dem weißes Pulver rieselte, so die Stadt. Die Mitarbeiterin habe daraufhin sofort die Feuerwehr alarmiert.

Analyse-Task Force wurde angefordert

Zwei Löschzüge eilten an den Ort des Geschehens. Darüber hinaus wurde die Analyse-Task Force aus Essen und Dortmund angefordert. Sie ist für die Analyse von biologischen und chemischen Stoffen ausgerüstet.

Spezialkräfte in Schutzanzügen sicherten und untersuchten die Substanz.   
Spezialkräfte in Schutzanzügen sicherten und untersuchten die Substanz.   © Feuerwehr/Twitter

Das betroffene Gebäude, so ein Stadtsprecher, sei nicht geräumt worden. Zwar könne niemand mehr hinein, aber Mitarbeiter könnten an ihren Schreibtischen bleiben. Feuertüren seien vorsichtshalber geschlossen worden.

Die Feuerwehr ging nicht von Explosionsgefahr aus, es sei nur der betroffene Bereich abgesperrt worden, in allen anderen Bereichen sei weitergearbeitet worden. Die Mitarbeiter, die mit dem Päckchen in Berührung gekommen seien, seien betreut worden, aber wohlauf.

Schutzmaßnahmen nicht erforderlich

Auch wenn besondere Schutzmaßnahmen nicht erforderlich gewesen seien, bat die Feuerwehr über die Notfall-App Nina: „Blockieren Sie nicht den Notruf von Feuerwehr und Polizei durch Nachfragen und meiden Sie den Bereich Freiligrathstraße/Berliner Platz!“

Laut HCR waren zehn Bus-Linien betroffen, also all jene, die durchs Zentrum fahren. Die Haltestellen Herne-Mitte und Sparkasse konnten nicht bedient werden, sagte HCR-Sprecher Dirk Rogalla. Ausnahme: Busse, die von Herne-Mitte Richtung Bahnhof fahren, wurden über den Westring umgeleitet.

Nach Angaben der Stadt behält es sich die Verwaltung vor, Strafanzeige zu stellen und, wenn der Absender ermittelt werden könne, ihm die Kosten des Einsatzes in Rechnung zu stellen.