herne. . Das Thema Verkehr spielte im Bezirk Herne-Mitte mal wieder eine ganz große Rolle. Neues gab es auch über die gesperrte Halle der Kolibri-Schule.
Das Thema Verkehr hat in der Sitzung der Bezirksvertretung Herne-Mitte (mal wieder) viel Raum eingenommen.
Nahverkehr
In der Diskussion über Änderungen im grenzüberschreitenden ÖPNV zwischen Herne und Bochum standen zwei Linien im Mittelpunkt, die gar nicht Gegenstand der ins Auge gefassten Fahrplananpassungen sind: die Campuslinie U 35 und die Buslinie 303. Susanne Gleba (Grüne) wunderte sich darüber, dass die U 35 in den Überlegungen zur Verbesserungen des ÖPNV nicht einbezogen worden sei. Sie arbeite in Bochum und mache immer wieder leidvolle Erfahrungen: „Wenn man in Studentenhorden gerät, bekommt man in der Bahn kaum noch ein Bein auf die Erde“, berichtete die Bezirksverordnete. Die Stadt sehe hier keinen Veränderungsbedarf, entgegnete Jürgen Klein Altstedde vom Fachbereich Tiefbau und Verkehr. Und: Bei der Taktung der U 35 seien auch „technische Grenzen“ gesetzt, sagte der Verkehrsplaner, ohne dies näher zu erläutern.
Jörn Ongsiek (CDU) klagte bei der Stadt einen Bericht über eine Fahrgastzählung der erst seit gut zwei Jahren über die Hermann-Löns-Straße fahrende Buslinie 303 ein. „Der Bericht ist uns zugesagt worden“, monierte der Christdemokrat, der auf der Hermann-Löns-Straße wohnt. Die Linie 303 sei eine „Geisterlinie“, die kaum genutzt werde. Und auch das noch: „Vor allem abends fahren die Busfahrer im affenartigen Tempo über die Hermann-Löns-Straße“, so Ongsiek. Ergebnis nach langer Debatte: In der nächsten Sitzung will die Politik einen gesonderten Antrag auf Auswertung der Fahrgastzahlen stellen. Und Jürgen Saibic (Grüne) schlug anlässlich der Aussage über das „affenartige Tempo“ von Busfahrern noch einen Bogen zum leidigen Thema „Grüne Welle“. Er sei gar nicht in der Lage, über diese Straße zu rasen, denn: „Ich stehe vor jeder Ampel.“
Förderantrag
Einen Sachstandsbericht zur Schließung der Turn- und Schwimmhalle der Kolibri-Grundschule gab Kämmerer Hans Werner Klee. Wie berichtet, hatte die Verwaltung die Halle vorsorglich und auf Empfehlung des TÜV geschlossen, weil Asbest in der Lüftungsanlage festgestellt worden ist. Das Gebäude werde sicherlich zwei bis zweieinhalb Jahre nicht nutzbar sein, so Klee. Eine Sanierung sei jedoch abhängig von Fördermitteln: „Wir haben die Maßnahme für das Stadtumbauprogramm angemeldet.“ Rund 5 Millionen Euro veranschlage die Verwaltung für die Sanierung. Wenn es keine Förderung gäbe, müsste die Stadt „neu denken“, so Klee. Was wohl so viel heißt wie: Dann rückt ein Abriss näher.
Lkw-Abstellfläche
Die Vinckestraße werde zwischen Höhe Tennisplatz und dem Eingang des Stadtgartens intensiv als Abstellfläche für auswärtige Lastkraftwagen, zum Teil mit Anhängern, und große Fahrschul-Busse genutzt, beklagte Melissa Przybyl (SPD). Gerade vor dem Hintergrund der geplanten Aufwertung des Sportplatzes wäre es sinnvoll, die Parkplätze für Besucher bereitszustellen. Die Stadt konnte hier kein Problem erkennen: Die Kontrollen des Kommunalen Ordnungsdienstes zeigten ein anderes Bild, so die Antwort des Fachbereichs Öffentliche. Das ließ Bezirksbürgermeister Dieter Brüggemann nicht gelten: „Ganz Herne weiß, dass dort Lkw stehen. Und die Verwaltung weiß das nicht“, schimpfte er. Auch auf dem Beien-Weg gebe es Probleme mit parkenden Lkw. Die Stadt versprach, die Situation erneut zu prüfen.