Herne. . Beim Zähneputzen kann man viel falsch machen, sagt der Herner Amtszahnarzt Dr. Peter Reuter – mit verheerenden Folgen. So macht man’s richtig.

Einer der häufigsten Fehler beim Zähneputzen sei die vertikale Schrubbtechnik, dabei werde häufig auch zu fest aufgedrückt. Wie es richtig geht, erklärt der Herner Amtszahnarzt Dr. Peter Reuter: „Grundsätzlich muss man zwischen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen unterscheiden.“ Ab dem ersten Milchzahn sollten die Zähne grundsätzlich geputzt werden. Bei Kindern bis zu zwei Jahren sollten die Eltern das einmal am Tag mit einem erbsengroßen Stück fluoridierender Zahnpasta machen. Ab dem dritten Lebensjahr dann zwei Mal pro Tag.

„Für Kinder gilt ab dem Kindergarten die Zahnputztechnik ,KAI’“, sagt Reuter. Zunächst putzen die Kinder über die Kaufflächen (K), dann stellen sie die Zähne aufeinander und putzen mit kreisenden Bewegungen außen (A). Zum Abschluss werden die Innenflächen (I) mit wischenden Bewegungen von rot nach weiß gereinigt. „Wichtig ist dabei Kinderzahnpasta zu verwenden.“ Da die Kinder diese Technik in der Regel erst richtig beherrschten, wenn sie schreiben könnten (um das achte Lebensjahr), sei es sinnvoll, wenn die Eltern einmal am Tag das Putzen übernehmen. Ab der Grundschule, wenn die bleibenden Zähne kommen, könne Junior-Zahnpasta verwendet werden.

Experte: Zahnseide ist wichtig

Die Zahnputztechnik für Jugendliche und Erwachsene nenne sich „BASS“. „Dabei wird die Zahnbürste im 45 Grad-Winkel an den Zahnfleischrand gesetzt und mit sanften Rüttelbewegungen von rot nach weiß ausgewischt“, erklärt Dr. Reuter. Über die Kaufflächen könne man so putzen.

Auch bei Jugendlichen solle man schon an die Zahnzwischenräume denken. Zahnseide sollte regelmäßig verwendet werden, weil die Zahnbürste ansonsten nicht in die Zwischenräume komme. Wie wichtig es ist, schon bei den Kleinsten auf die Zahngesundheit zu achten, zeige der Anstieg der Kariesfälle: „Bei den Dreijährigen haben schon 20 Prozent eine Karieserfahrung gemacht.“

Schlimm seien Fälle von frühkindlichem Karies, die häufig durch die Ernährung bedingt würden: „Die Kinder haben zuckerhaltige Getränke in ihren Nuckelflaschen, so dass die Zähne manchmal stundenlang davon umspült werden.“ Speichel könne dies nicht neutralisieren. Die Folgen für die Milchzähne sind verheerend.