Herne. . Die Tänzer teilen sich künftig die Halle V mit dem Judosport. Langfristig möchte Zekai Fenerci ins alte Wanner Hallenbad einziehen.

Das einst in Herne gegründete Tanzkollektiv Renegade kehrt nach Herne zurück. Was Oberbürgermeister Frank Dudda beim Neujahrsempfang im Rathaus bereits verkündete, wird gerade in den Flottmann-Hallen vorbereitet. Das bestätigt Peter Weber als Leiter des städtischen Fachbereichs Kultur auf Anfrage. Die Tänzer sollen sich die Mehrzweckhalle V, vom Eingang aus gesehen links, mit den Judoka teilen.

„Zeche 1“ in Bochum verloren

Zur Erinnerung: Mit dem Intendantenwechsel am Bochumer Schauspielhaus hatte Renegade 2018 die „Zeche 1“ als Produktions- und Spielort verloren. Dort waren Tanzstücke wie „Basmala“ aufgeführt worden. Vorher hatte die Tanzcompagnie als „Renegade in Residence“ im Schauspielhaus Aufnahme gefunden. Nun habe man sich nach vielen erfolgreichen Jahren wieder vor der Perspektive gesehen, „heimatlos“ zu sein, erklärt Zekai Fenerci, der künstlerische Leiter des Kollektivs. Man habe unter anderem die Kulturämter in Herne und Bochum darauf aufmerksam gemacht.

Die Halle V werde künftig durch einen Vorhang geteilt, so Peter Weber. Während der Judosport vor allem abends betrieben werde, seien die Tänzer vorwiegend tagsüber aktiv. Für sie würden auch Lager- und Umkleidemöglichkeiten geschaffen. Neue Produktionen könnten dann auch nebenan in der Halle IV uraufgeführt werden.

Förderung über „Tanzpakt Stadt-Land-Bund“ beantragt

Was die Produktionskosten angeht, so hat Renegade einen Antrag auf Förderung aus dem Programm „Tanzpakt Stadt-Land-Bund“ gestellt. Die Stadt sei bereit, dafür 20.000 Euro einzusetzen, aus umgeschichteten Mitteln, bestätigt Peter Weber. Land und Bund würden sich dann ihrerseits einbringen, so der Plan. Fenerci: „Wir hoffen, für drei Jahre 300.000 Euro zu bekommen.“

Das ehemalige Hallenbad in Wanne-Süd.
Das ehemalige Hallenbad in Wanne-Süd. © Sabrina Didschuneit

Am Ziel aller Träume ist Renegade damit aber noch nicht. Die Compagnie streckt die Hände nach dem alten Hallenbad in Wanne-Süd aus, das im vergangenen Jahr unter Denkmalschutz gestellt worden ist. „Das wäre als Spielort sehr interessant“, sagt Fenerci, auch zur Stärkung des Stadtteils, der ja derzeit u.a. durch das Programm Wanne 2020 aufgewertet werden solle.

Das Ziel ist ein eigener Spielort

Alle Besucher, denen er das Bad gezeigt habe, so etwa Vertreter von „Urbane Künste Ruhr“, seien begeistert. Fenerci: „Unser Ziel ist es, einen eigenen Spielort für urbanen Tanz in NRW ins Leben zu rufen. Es gibt ein Publikum für diese Art Kunst.“