Herne. . Sie ist schwarz, vegan und besteht aus Schwarzbier und Beeren: Zwei Studentinnen aus Herne haben eine „Grubensoße“ für Currywurst entwickelt.

Sarah Stibba (21) und ihre Projektpartnerin Lea Blazejak (20) sind begeistert: „Wir dachten eigentlich, wir gehen mit viel Glück plus minus null raus!“ Aber nach nur fünf Tagen der vierwöchigen Testphase ihrer neuen Currysoße im Imbiss „Die Currywurst“ sind die Wanne-Eickelerinnen bereits finanziell im Plus.

Die Soße entwickelten die Studentinnen der Ökotrophologie innerhalb eines Projekts zum Thema „Schwarze Lebensmittel“ an der Fachhochschule Münster. „Wir haben erst überlegt, schwarze Pralinen herzustellen, wir wollten aber unbedingt etwas Regionales machen“, erzählt Blazejak. Der „Pott“ stehe aber vor allem für Currywurst und Bier – und nicht unbedingt für Pralinen. „Da Sarah nebenbei in der Currywurstbude arbeitet, war es dann bis zur Soßen-Idee nicht mehr weit.“

Soße passt auch zu Veggie-Wurst

Eine Currywurstsoße zu entwickeln, habe bei einigen Leuten im Umfeld aber für Unverständnis gesorgt: „Das klingt im ersten Moment skurril, weil wir beide seit Jahren Vegetarier sind, aber die Grubensoße passt auch zu Veggie-Wurst“, sagt Blazejak. Die Entwicklung der Soße sei schnell gegangen, berichtet Stibba: „Nach nur fünf Stunden herumprobieren hatten wir unser fertiges Produkt, nur Leas Küche war hinterher ein absolutes Schlachtfeld!“ Der Name „Grubensoße“ habe sich dann im Brainstorming irgendwie automatisch ergeben: „schwarz, Ruhrpott, Zeche – zack: Grubensoße!“

Guten Appetit: Christian Menkhoff, Nicole Brackland und Marc Bühne essen im Wanner Imbiss „Die Currywurst“ die Currywurst mit der neuen Grubensoße.
Guten Appetit: Christian Menkhoff, Nicole Brackland und Marc Bühne essen im Wanner Imbiss „Die Currywurst“ die Currywurst mit der neuen Grubensoße. © Sabrina Didschuneit

Auf die Frage, ob sie ihr Projekt im Imbiss durchführen dürften, habe Imbiss-Chef Gerd Herzog mit den Worten „Ja, macht doch!“ sofort zugestimmt. Er habe die Soße vorher nicht mal probieren wollen, sagt Stibba. „Für Innovationen bin ich eben immer zu haben und aufgrund des Namens dachte ich mir schon, dass die Soße gut ankommen wird“, so Herzog. Er freue sich, dass er die Studentinnen im Studium unterstützen könne.

In der Testphase verdiene er übrigens nichts an der Grubensoße: „Der Gewinn geht komplett an die Mädchen, sie kaufen auch die Zutaten ein und produzieren selbstständig.“

Jetzt werden zehn Liter auf einmal gekocht

Da bereits an den ersten drei Tagen der Testphase durchschnittlich etwa zwei Liter täglich über die Theke gegangen seien, hätten die Studentinnen nun die Produktion angepasst: „Wir kochen jetzt zehn Liter auf einmal, anstatt – wie zu Beginn – drei Liter, damit wir nicht ständig nachproduzieren müssen“, sagt Stibba.

Rabatt, wenn man Fragebogen ausfüllt

Die vegane Soße besteht aus verschiedenen Ketchupsorten, Gewürzen, Schwarzbier und Beeren. Topping: knuspriger Pumpernickel und Knoblauchpulver.

Erhältlich ist die Soße im Imbiss „Die Currywurst“ auf der Heidstraße 28 in Wanne, der Imbiss ist für Currysoßen in vielen Schärfegraden bekannt.

Eine Currywurst mit Grubensoße kostet 3,70 Euro, die Portion Soße allein 1,50 Euro. Füllt der Kunde einen Fragebogen aus, bekommt er 50 Cent Rabatt. Die Testphase läuft vier Wochen: vom 14. Januar bis zum 9. Februar 2019

Ob und wie es nach der Testphase weitergehe, wüssten sie aber noch nicht – zuerst müssten die Fragebogen ausgewertet werden, die sie an die Gäste verteilen. „Aber wenn es weiterhin so gut läuft, sieht man uns vielleicht bald als Soßen-Entwicklerinnen bei ,Die Höhle der Löwen’“, scherzt Stibba. Imbiss-Chef Herzog hat schon mal Interesse angemeldet: Er könne sich vorstellen, die Soße auch in Zukunft in seinem Imbiss zu verkaufen. „Vorausgesetzt, wir werden uns über die Markenrechte einig“, sagt er lachend.

>> WEITERE INFORMATIONEN: Das sagen Gäste

Wie schmeckt die Soße? Hier sind Reaktionen von Gästen und der Imbissbuden-Chefin.

„Ich schmecke ein bisschen Schärfe, aber es ist auch süß und salzig, interessant! Eine Hommage an den Bergbau!“ Marco Bühne, 54, Dorsten

„Schmeckt nicht so scharf, aber fruchtig! Erinnert mich irgendwie an Kräuter. Als wäre es eine gesunde Currysoße.“ Jacqueline Müller, 28, Herne

„Ich finde, das Pumpernickel-Topping könnte noch krosser sein, an der Soße selbst würde ich nichts ändern.“ Christian Menkhoff, 45, Kamen
„Im ersten Moment schmeckt es mild und süßlich, dann kommt die Würze durch. Sehr angenehm auf der Zunge.“ Nicole Brackland, 41, Dortmund

„Mir persönlich ist die Grubensoße zu süß, ich mag es würziger und auch schärfer; das ist eben Geschmackssache.“ Gaby Herzog, 68, Besitzerin