herne. . Die Freunde alter Spielkonsolen und anderer historischer Geräte haben im „O“ nicht mehr genug Platz. Was ihr neues Domizil zu bieten hat.

Retro-PC und Konsolen-Area, Mario Kart Wall, Arcade- und Flipper-Raum... Musik in den Ohren der Fans von Videospielgeräten der letzten 40 Jahre. Ihr Mekka war bisher das „O“ an der Overwegstraße, der „Ort der Kulturen“, der auch für das Theater Kohlenpott und andere Kulturschaffende zur Heimat geworden ist. Jetzt verlässt der Verein das Haus: Insert Coins zieht zur Wörthstraße, wo im Untergeschoss der dortigen Seniorenwohnanlage 450 Quadratmeter auf die Gamer warten.

Immer mehr Mitglieder und Spielgeräte

Video-Spiele-Tag „Level 6“ bei Insert Coins an der Overwegstraße. Im Bild: Andreas Brand spielt mit seinem Sohn Fabian (11) Fußball am Virtual Striker 3 von Sega.
Video-Spiele-Tag „Level 6“ bei Insert Coins an der Overwegstraße. Im Bild: Andreas Brand spielt mit seinem Sohn Fabian (11) Fußball am Virtual Striker 3 von Sega. © Thomas Gödde, Archiv

„Wir expandieren seit zwei Jahren so stark, dass wir uns nach neuen Räumlichkeiten umschauen mussten“, erzählt Heiko Kendzia, Vorstandsmitglied bei Insert Coins. Das betreffe sowohl die Mitgliederzahl - inzwischen sind es über 50 Mitglieder - als auch die Anzahl der Spielgeräte, Konsolen und Flipper, „die wir überall privat auf Garagen verteilt haben“. An der Wörthstraße stehen demnächst mehrere Räume zur Verfügung, die bisher als Sozial- und Spielräume vom Altenzentrum genutzt worden sind. „Wir wollen die Spielgeräte da thematisch getrennt aufbauen“, erklärt Kendzia: hier die Arcade-Spiele, dort die Konsolen. Sogar eine Kegelbahn und einen Musikraum gibt es.

Verein lebt von den engagierten Mitgliedern

Da der arbeitsintensive Aufbau und Abbau wegfällt, wenn alle Geräte einen festen Platz haben, überlegen die Vereinsaktiven, die öffentlichen Veranstaltungen künftig monatlich anzubieten statt wie bisher nur alle zwei bis drei Monate. Clubintern treffen sich die Mitglieder jeden Mittwoch. Dazu gehören übrigens auch Frauen, auch wenn sie in der Unterzahl sind - „leider noch“, sagt Kendzia. Mit einem „Girls Day“ wurde bereits gegengesteuert. „Unser Verein lebt von den zahlreichen engagierten Mitgliedern“, heißt es in der Broschüre des Vereins.

Diese sind zwischen 20 und 60 Jahre alt. Ohne ihre Zeit, Talente und Fähigkeiten sei ein aktives Vereinsleben nicht denkbar. Dieses erschöpft sich nicht im Zocken: Jeder soll seine Stärken einbringen können, bei den Veranstaltungen wie bei der Gestaltung der Räume oder wenn Automaten beschafft oder repariert werden müssen. Für die Reparaturen gibt es demnächst auch eine kleine Werkstatt im neuen Domizil. Neben Handwerkern und Technikern finden sich in der Mitgliederschaft übrigens auch Lehrer, Sozialarbeiter und Studierende sowie eine Menge anderer Berufe. Sie alle bemühen sich, „,Gaming-History’ erfahrbar zu machen“, wie es in dem Flyer heißt.

Umzug in den nächsten Wochen

Momentan wird renoviert, der Umzug erfolgt dann in den nächsten Wochen, so dass bis zur Eröffnung am 30. März alles geschafft sein dürfte. Die Verbindung zu den jetzigen Nachbarn im „O“ wollen die Videospieler trotzdem nicht aufgeben. Heiko Kendzia: „Wir haben sehr gute Kontakte, die werden bestehen bleiben.“

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Die Neueröffnung im neuen Vereinsheim ist am Samstag, 30. März, von 15 bis 22 Uhr an der Wörthstraße 15 in Herne-Baukau. Dort gibt es auch zu essen und zu trinken.

Die Vereinsmitgliedschaft kostet 60 Euro im Jahr. Mindestalter ist 16 Jahre, unter 18 Jahren nur mit Zustimmung eines Erziehungsberechtigten.

Mehr Infos auf der Homepage www.insert-coins.com