Herne. . Wegen Priestermangel haben sich neun katholische Gemeinden zusammengeschlossen. Bei Gründungsfeier am 27. Januar werden 1000 Besucher erwartet.
Die Gründung einer neuen Pfarrei ist schon etwas Außergewöhnliches. In Herne ereignet sich dies jetzt zum zweiten Mal innerhalb von nur zwei Jahren: Im Januar 2017 schlossen sich die zehn Gemeinden in Alt-Herne zur Pfarrei St. Dionysius zusammen, im Januar 2019 folgt nun der Zusammenschluss der neun Wanne-Eickeler Gemeinden zur Pfarrei St. Christophorus. Gefeiert wird dies mit einem festlichen Gottesdienst am Sonntag, 27. Januar, 10 Uhr, in der Sporthalle im Sportpark Eickel.
Der katholischen Kirche fehlt zunehmend Personal
Viele Diskussionen und auch Kontroversen sind dem Zusammenschluss in den vergangenen Jahren vorausgegangen. Die Schmerzen, die manch ein Katholik in Wanne-Eickel damit hat, kann Pfarrer Ludger Plümpe, der die Gesamtpfarrei leitet, verstehen, „aber die Zahlen sprechen für sich“, sagt er.
„Wir müssen damit zurecht kommen und uns auch in einem urbanen Umfeld wie Wanne-Eickel neu definieren.“ Seit langem übersteigt die Zahl der katholischen Beerdigungen die der Taufen, die Zahl der Gläubigen geht schon allein durch die demografische Entwicklung zurück und nicht zuletzt: Der katholischen Kirche fehlt zunehmend Personal, sprich: Priester. Deshalb heißt es zusammenrücken, umverteilen, neu aufstellen, Konzepte entwickeln. Was zum Beispiel auch durch die Gründung der Gesamtpfarrei geschieht.
Die Vorbereitungen für deren Gründungsfeier gehen jetzt in die heiße Phase. Mit bis zu 1000 Besuchern rechnet das Organisationsteam in der Sporthalle – so viele Stühle werden auf jeden Fall aufgestellt. Es wird eine Bühne für den Altar geben, Podeste für die Kirchenchöre: Alle sieben haben sich für die Feier zu einem Chor zusammengeschlossen und werden gemeinsam auftreten.
Professionelle Unterstützung
Mit dabei sind auch die „Regenbogensingers“, das sind die Kita-Kinder aus Allerheiligste Dreifaltigkeit, die Kirchenband „Compassion“, die sich aus jungen Erwachsenen des Pastoralverbundes Eickel/Holsterhausen zusammensetzt und die Band „Terra incognita“ aus St. Marien Eickel. Mit der MMT-Veranstaltungstechnik haben sich die Wanne-Eickeler außerdem professionelle technische Unterstützung geholt – was in der Sporthalle auch nötig ist.
Grußworte werden Oberbürgermeister Frank Dudda, Pfarrerin Karpenstein in Vertretung von Superintendent Reiner Rimkus und Clemens Huerkamp als Vorsitzender des Dekanatspastoralrats und damit „oberster Laie“, sprechen. Etwa 200 Beteiligte sind insgesamt an der Organisation und Gestaltung der Feier beteiligt.
Allein neun Priester sind dabei, zwei Diakone, 20 Messdiener, die vier Gemeindereferentinnen, Kollektanten und so weiter. Für Kinder unter sieben Jahren sorgen Erzieherinnen der katholischen Kitas für eine Betreuung während der Messe, vorher und nachher gibt es für die Jugend eine Chill-Ecke.
Neues Kirchenbuch wird eröffnet
Zur Gabenbereitung werden die Kirchenbücher der neun Gemeinden zum Altar gebracht: „Das machen Familien von Kindern, die im vergangenen Jahr getauft wurden und deren Namen darin verzeichnet sind“, berichtet Pfarrer Plümpe. Die Bücher werden dann geschlossen – und das neue von St. Christophorus aufgeschlagen, in dem, das sei hier verraten, auch schon ein Name stehen wird.
>>> Feier findet im Sportpark Eifel statt
- Die Sporthalle im Sportpark Eickel ist barrierefrei; die Stühle werden im Innenraum aufgebaut. Der Gottesdienst wird etwa eineinhalb bis zwei Stunden dauern. Zum Abschluss werden die Preise für den Malwettbewerb übergeben, zu dem die Kitas, Grund- und weiterführenden Schulen in Wanne-Eickel im Herbst aufgerufen worden waren.
- Thematisch ging es um den Namenspatron der neuen Pfarrei, St. Christophorus. Nach der Feier sind die Besucher zu Imbiss und Gesprächen eingeladen.