Herne. . Eine Unternehmensberatung stellt dem Herner Wananas ein schlechtes Zeugnis aus. Nun melden sich die Grünen zu Wort - mit deutlicher Kritik.
Nach dem Bericht in der WAZ am Montag über die katastrophale Finanzlage des Sport- und Erlebnisbades Wananas äußert sich die Fraktion der Grünen im Herner Stadtrat zum Ergebnis des vom Unternehmen Prova angefertigten Gutachtens:
„Das Gutachten offenbart nicht nur ein finanzielles Desaster. Es zeigt auch erhebliche Mängel der Konzeption und der Betriebsführung auf. Die hohen Verluste sind ja nur eine Folge dessen, dass das Bad von der Bevölkerung wenig angenommen wird“, heißt es im von Fraktionsgeschäftsführer Rolf Ahrens abgefassten Schreiben.
Gerade die Herner Bevölkerung gehe überwiegend nicht ins Wananas. „Dies ist erstaunlich, da üblicherweise eine neue Einrichtung von vielen zumindest probeweise besucht wird. Vermutlich hängt dies auch mit den Problemen der Eröffnungsphase zusammen, die ja mit der Algen-Panne als negative Public-Relation ins Wasser gefallen ist.“
Bad schneidet laut Befragung schlecht ab
In der Besucherbefragung schneide das Bad schlecht ab. „Zu wenig Attraktion und zu teuer, so der Tenor. Bei der Auflistung der Mängel wird deutlich, dass ohne weitere Investitionen keine durchgreifende Verbesserung erzielt werden kann.“
Die Geschäftsführung habe auf offenkundige Probleme, z.B. der geringen Auslastung in den Morgen- und Abendstunden und des Sportbeckens, spät reagiert und dann den Gutachter beauftragt. „Offenbar sah man sich nicht in der Lage, mit eigenen Ideen die Lage zu meistern. Hier rächt sich, dass die Geschäftsführung der Bäder von einer Person ohne Führungserfahrung im Badbereich und auch noch als 450-Euro-Kraft wahrgenommen wird. Es ist sicher sinnvoll, wenn man eine berufserfahrene Person an die Spitze stellen würde“, raten die Grünen abschließend.