Wanne-Eickel/ Herne. . Der unattraktive Spielplatz „Am Alten Amt“ soll mit Stadtumbaumitteln völlig neu gestaltet werden. Der Entwurf kann sich sehen lassen.

Für über 271.000 Euro sollen der Spiel- und Bolzplatz „Am Alten Amt“ in diesem Jahr aufgemöbelt werden. Die finanziellen Mittel dazu kommen zu 80 Prozent aus dem Stadtumbauprogramm „Soziale Stadt Wanne-Süd“, 20 Prozent muss die Kommune beisteuern.

Die kleine Straße „Am Alten Amt“ liegt am Rand des Erneuerungsgebiets. Im Norden wird sie von der Straße Heitkampsfeld und den Gleisanlagen begrenzt, im Westen von der stark befahrenen Hauptstraße, im Osten vom ehemaligen Heitkamp-Gelände mit dem neuen Technischen Rathaus und Richtung Süden befinden sich noch ein Bunker und die ehemalige Rheuma-Klinik. Öffentlich zugängliche Freiflächen sind dort rar.

Bäume und Sträucher bleiben

Auf dem Spielplatz habe sich trotz Ersatzbeschaffungen von Spielgeräten im Laufe der Jahre das Angebot immer mehr reduziert, heißt es in einer Vorlage, über die der Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie jetzt beriet. Aktuell gebe es noch ein Drehspielgerät, eine Doppelschaukel, eine Bank am Sandkasten und den Bolzplatz.

Im September vergangenen Jahres haben die beteiligten Fachämter der Stadt, die Kinderanwältin Bibi Buntstrumpf (Nuray Sülü) und eine Gruppe von Kindern überlegt, was man mit der recht großen Fläche machen könnte. Wegen des dichten Baum- und Strauchbestandes vor allem im Norden, der auch erhalten bleiben soll, sei rasch die Idee eines „Naturspielplatzes“ aufgekommen, berichtet Roland Gromberg, der im Ausschuss die Pläne vorstellte. Bis auf den Wunsch nach einem Trampolin und einem Wasserspielplatz hätten alle Ideen der Kinder berücksichtigt werden können.

Die Doppelschaukel bleibt auf dem Spielplatz „Am Alten Amt“ erhalten.
Die Doppelschaukel bleibt auf dem Spielplatz „Am Alten Amt“ erhalten. © Rainer Raffalski

Grasland und Sandküche

Der vorgestellte Entwurf kann sich sehen lassen: So soll eine Kletteranlage „Grasland“ entstehen, bei der die Kinder über Kletter- und Balancierbalken in ein hölzernes „Nest“ gelangen, für Kleinkinder gibt es eine „Sandküche“ mit „Kaufladen“ und ein „Indianerzelt“. Im Bereich der Bäume wird ein Baumturm mit Rutsche und verschiedenen Kletteraufstiegen und Podesten gebaut. Außerdem ist auf ausdrücklichen Wunsch der Kinder eine 20 Meter lange Seilbahn geplant. Weitere Ausstattung des Spielplatzes: statt Bänken ein größeres Chillpodest, drei Abfallkörbe, vier Fahrradbügel – und eine Holzskulptur.

Der Bolzplatz mit seiner zurzeit wassergebundenen Fläche soll demnächst wetterunabhängig genutzt werden können, zum Fußball- und Basketballspielen. Dazu werden eine Elastikschicht und ein textiler Bodenbelang eingebaut. Die Zugänge zum Platz sind rollstuhlgerecht, der Platz selbst wird entsprechend eingezäunt.

Beifall aus der Politik

Bei den Politikern trafen die Pläne auf breite Zustimmung. Das sei ja schon fast romantisch, spielte Jörg Högemeier, Sprecher der SPD, auf das Chillpodest an, auf dem man im „lichten Schatten“ unter „einer großen Magnolie“ verweilen könne. Spielplätze seien ein Stück Lebensqualität, meinte Högemeier, und ein wichtiges Kriterium für eine Wohnortentscheidung junger Familien. Er schlug vor, eine Liste mit allen Spielplätzen in Herne zusammenzustellen, sich anzusehen, wo sie liegen und wie sie gestaltet sind.

>> 16 KINDER AN PLANUNG BETEILIGT

An der Planung für den Spielplatz „Am Alten Amt“ haben sich nach Auskunft der Stadt 16 Kinder beteiligt.

Die Ausbauarbeiten sollen in diesem Frühjahr/Frühsommer beginnen.

Fertigstellung und Übergabe sind für diesen Sommer geplant.