herne. . Finale, o-ho: In der Silvesternacht endete nach 38 Tagen der Cranger Weihnachtszauber. In Steinmeister Spiegelzelt feierten Gäste ins neue Jahr.
Ende, aus – das war’s dann mit dem Jahr. 2018 ist vorbei. Ganz ohne Tamtam jedoch verabschiedet man sich auch in Crange nicht. Und da ohnehin schon eine Kirmes, sprich der Weihnachtszauber, vor Ort ist, lässt man es hier an Silvester noch einmal ordentlich krachen. Einige Stunden vor dem Jahreswechsel ist es am Montag aber noch erstaunlich ruhig.
Händler und Schausteller haben nicht allzu viel zu tun. „Es wäre schön, wenn etwas mehr los wäre, aber die Leute haben zu Silvester vermutlich andere Pläne“, erzählt die Dame am Verkaufsstand für Süßkram – und gibt damit den allgemeinen Tenor wieder.
„Es ist hier eine wirklich gute Stimmung. Vor ein paar Tagen kamen wir eher spontan auf die Idee, hier Silvester zu verbringen. Wir waren schon auf einigen Fahrgeschäften und wollen gleich noch Eislaufen“, erzählt ein Familienvater. Auf der Eisfläche geht es eher gemächlich zu: Kinder schliddern zu Schlagern aus den 70er-Jahren umher; einige Erwachsener haben Probleme, mitzuhalten und bewegen sich eher unsicher auf dem Eis.
Der Glühwein ist heiß und mit Vorsicht zu genießen, wärmt jedoch die Hände, was bei den recht angenehmen Temperaturen aber kein Muss ist. Ein Panorama aus Lichtern erstrahlt hinter der Eisfläche. Mitternacht rückt näher.
Schunkeln zu Pop-Schlagern
Ein Luftballon hat sich selbstständig gemacht und schwebt über den Köpfen der Besucher umher. Ein kleines Mädchen hüpft ihm nach, versucht ihn zu greifen, aber die Schnur ist zu weit oben. Ein anderer hat da weniger Schwierigkeiten: Er fasst zu und schenkt ihn seiner Freundin, die sich mit einem Kuss auf die Wange bedankt. Von Hektik ist am Abend keine Spur, eilig hat es erst recht niemand.
Zum „Sonderzug nach Pankow“ grüßen die Fahrgäste der Geisterbahn andere Besucher, ehe ihr Wagen wieder in den dunklen Tunnel eintaucht. „Viel ruhiger als sonst“sei es, bemerkt ein Schausteller an seinem Stand. Wie ist es, Silvester zu arbeiten? Er finde das nicht schlimm. „Es ist eben ein gutes zusätzliches Geschäft“, erzählt er, während seine Gäste die Dosen umwerfen.
Belegschaft ist in Partystimmung
Auch als das Spielgelzelt von Steinmeister zur Silvesterparty die Türen öffnet, treten die Gäste nur nach und nach ein. Drinnen ist es angenehm warm, Besucher werden freundlich mit Sekt oder Orangensaft empfangen.
Junior-Chef Oskar Steinmeister dirigiert den Abend und sorgt mit seinen 55 Mitarbeitern für einen reibungslosen Ablauf. „Die Stimmung ist bereits jetzt , so früh am Abend, gut“, sagt er. Das werde ein schöner Abend – für die Stadt und natürlich auch für die Besucher.
Die Belegschaft im Spiegelzelt ist bereits in Partystimmung. Mitarbeiter schunkeln hinter dem Tresen zum Pop-Schlager aus den Boxen und verlieren sich in übermütigen Tanzschritten - zur Freude der Gäste. Die Decke des Zeltes ist in goldene und rote Stoffbahnen gehüllt; Lichter funkeln an den Nadelbaumgirlanden. Im Außenbereich wird geraucht, es riecht nach Grillbratwurst.
Atemlos durch die Cranger Nacht
Inzwischen haben sich die ersten Gäste auf die Tanzfläche gewagt und zeigen ihre „Moves like Mick Jagger“. Das scheint andere zu animieren, denn immer mehr Tanzwütige gesellen sich dazu, bis es dann kein Halten mehr gibt und die Stimmung steigt.
Die Bedienungen mischen sich unter die feiernden Menschen und sorgen für Getränkenachschub. Nebel steigt auf. Besucher tanzen atemlos durch die Nacht, liegen sich in den Armen oder stoßen gemeinsam an.
So ruhig der Abend in Crange auch begann, so ausgelassen endet das Jahr 2018.
>> INFO: 450 Karten im Vorfeld verkauft
450 Karten hatte Steinmeister im Vorfeld für die Silvesterparty im Spiegelzelt auf dem Cranger Weihnachtszauber verkauft.
Kurz vor der Veranstaltung musste der Veranstalter aus organisatorischen Gründen noch umdisponieren: Statt Kategorien von „Partyticket“ (34,90 Euro) bis „Exklusiv“ (104 Euro) gab es am Ende Einheitstickets für eine „Party pur“ zum Preis von 20 Euro. Die Planung sei zu kurzfristig gewesen, hieß es.