Herne. . Das Betriebsergebnis bei der Herner Sparkasse sinkt von 14,1 auf 12 Millionen Euro. Der Ausblick ist nur verhalten optimistisch.
Obwohl der Trend zum Online- und Mobile-Banking geht: Menschen, die am Bankautomaten Geld ziehen, sieht man in diesen Tagen rund um den Jahreswechsel reichlich in der Herner Sparkasse. Deren Vorstand Antonio Blanquez aber weiß: Die Zahl der Kunden an den Kassenschaltern und Automaten sinkt. Am Freitag präsentierte das Geldinstitut seine Jahresbilanz und demonstrierte rückblickend Zufriedenheit und ausblickend vorsichtigen Optimismus.
Vor allem die anhaltenden niedrigen Zinsen sorgen dafür, dass die Gewinne der Banker sinken. Lag das Betriebsergebnis der Herner Sparkasse 2016 noch bei 15,9 Millionen und 2017 bei 14,1 Millionen Euro, sank es 2018 auf rund 12 Millionen. „Die anhaltende Nullzinsphase übt weiterhin Druck auf den Zinsüberschuss der Sparkasse aus“, so Blanquez. Demgegenüber konnte die Sparkasse ihre Geschäfte im Aktienmarkt ausbauen und landete im Provisionsgeschäft bei 12,9 Millionen Euro (Steigerung um 1,1 Prozent).
Der Umsatz im Kundenwertpapiergeschäft sank allerdings von 174 Millionen auf 162 Millionen Euro. Der sinkende DAX, der Anfang des Jahres ein Allzeithoch von über 13.500 Punkten hatte, führte dazu, dass Kunden verstärkt Aktien verkauften.
Anhaltend niedrige Zinsen
Ein Großteil der Kunden lasse sein Geld mehr oder weniger unverzinst auf den Konten liegen, kommentierte Blanquez einen ansonsten positiven Trend: 1,5 Milliarden Euro haben die Kunden bei der Sparkasse auf die hohe Kante gelegt, das sind 107 Millionen Euro oder sieben Prozent mehr als im Vorjahr.
Erfreulich sei auch der Trend bei den Immobilienkrediten. Aufgrund der nach wie vor günstigen Konditionen und fehlender Anlage-Alternativen gebe es eine ungebrochene Nachfrage nach Immobilien. „Gleichzeitig gibt es wegen des Booms mittlerweile Kapazitätsengepässe auf dem Bau, so dass Projekte auf das kommende Jahr verschoben werden mussten“, so Blanquez weiter. Allerdings müssten angesichts der weiter andauernden Niedrigzinsphase weitaus mehr Kredite zugesagt werden, um Gewinne zu generieren. Trotz der um 100 Millionen Euro auf 1,9 Milliarden Euro gestiegenen Bilanzsumme arbeiten mit 357 Mitarbeitern 20 weniger bei der Herner Sparkasse als im vergangenen Jahr. Auch die Kreditinstitute hätten mittlerweile Probleme, geeignete Auszubildende zu finden, erläuterte der stellvertretende Vorsitzende Dirk Plötzke.
>>>Ausblick
Vom amerikanischen Präsidenten Donald Trump entfachte Handelskriege bereiten Plötzke kaum Kopfschmerzen: „Solange die EU zusammenhält, werden diese zu keiner deutlichen Rezession führen.“
Wobei auch der Brexit, sollte man meinen, nicht unbedingt ein Faktor sein dürfte, der die Finanzmärkte stärkt.