Herne. . Die Vereine der Lebenshilfe in Herne und Wanne-Eickel fusionieren. Auf die neue Geschäftsführerin Christina Heldt warten viele neue Aufgaben.
Auf Christina Heldt, die neue Geschäftsführerin der Herner Lebenshilfe, wartet ein ganz großes Paket. Es ist kein Weihnachtsgeschenk, sondern ein Berg von Aufgaben. Die Vereine in Herne und Wanne-Eickel wollen zum 1. Januar 2020 fusionieren. „Das neue Bundesteilhabegesetz stärkt das Selbstbestimmungsrecht der Menschen mit Behinderung“, sagt die 51-Jährige. Das werde eine Herausforderung, weil die Arbeit der Lebenshilfe nachhaltig verändert werde, ohne besser finanziell ausgestattet zu werden.
Bernhardt Dickhut geht
Bernhard Dickhut, der über ein Vierteljahrhundert das Gesicht der Lebenshilfe prägte – zunächst als Wohnstätten-Leiter, dann als Geschäftsführer – geht mit 63 Jahren in den vorzeitigen Ruhestand. Wobei hier wohl von Ruhe kaum die Rede sein kann, bei dem, was Dickhut so alles in seiner Freizeit unternimmt. Der Dortmunder wird mehr Zeit für seine Kabarettgruppe „Die Sperrsitze“ haben, die es liebt, Kleingärtner aufs Korn zu nehmen und deshalb mit ihnen „beeten“ geht. Daneben kümmert sich der Diplom-Sozialpädagoge als Mediator und als Schiedsmann um Streithähne und erspart Gerichten mit seiner ehrenamtlichen Tätigkeit somit so manche Verhandlung. Und dann unterhält Dickhut zusammen mit seinem Kollegen Joachim Müller noch einen Lesezirkel, der sich mit Ruhrgebietsthemen beschäftigt.
Trotzdem werde er der Herner Lebenhilfe weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen. Schließlich wisse er, wo sie den Grundstein eines jeden Hauses hingesetzt hätten. „Wir können Bernhard Dickhut nicht einfach so gehen lassen“, sagt Christina Heldt. Sie selbst wird angesichts der weiter wachsenden Aufgaben der Lebenshilfe wohl weniger Zeit haben, ihren Hobbys nachzugehen: Joggen, Radfahren, Wandern und Lesen. Die Mutter zweier Kinder (acht und zwölf) war vorher Geschäftsführerin für Kindertagesstätten beim Evangelischen Kirchenkreis in Essen und ist seit dem 1. November zusammen mit Bernhard Dickhut schon oftmals aufs Rad gestiigen, um ihr Aufgabengebiet kennenzulernen.
Wichtig seien schließlich die Leute, die in den vier Wohnstätten wohnten, 110 Menschen mit geistiger Behinderung, von denen ein Großteil in den Werkstätten für Behinderte der Wewole arbeitet. Aber auch die 23 Mitglieder, die in ihrer eigenen Wohnung betreut werden, und darüber hinaus diejenigen, die in ihrer Familie leben.
Ganz wichtig ist Christina Heldt ein großes Mitspracherecht im Verein Lebenhilfe. „Wir haben auch Menschen mit Behinderungen in unserem Beirat – auch die haben bei der Wahl zur neuen Geschäftsführerin mit abgestimmt.“