Herne. . „Hyggelig“ hieß das Motto beim Adventsmarkt der Wewole-Stiftung in Herne. 6000 Besucher stöberten im Angebot, genossen Glühwein und Crêpe.

Es weihnachtet schwer in Herne und einen Monat vor Heiligabend wird es auf dem Gelände der Wewole-Stiftung so richtig schön hyggelig. So sagt man in Skandinavien, wenn man etwa vor dem Kamin sitzt, mit Trinkschokolade in einer Holzhütte in den Bergen: eben „hyggelig“, so das Motto des Adventsmarktes, der am Freitag eröffnete und seine treuen Besucher begeisterte.

Um die 6000 Besucher zählt Wewole am Samstagabend, als der Trubel langsam zur Ruhe kommt. Zu entdecken gibt es an jeder Ecke was Leckeres, Schönes, Buntes, aber in jedem Falle Handgemachtes. 30 Händler aus der Region haben sich in Holzhütten oder den Räumlichkeiten der Stiftung einquartiert. Heinz Kling etwa bietet Grußkarten aus Papier an, was soweit nichts Ungewöhnliches ist. Seine Exemplare jedoch bestechen durch ihre Dreidimensionalität und Detailverliebtheit, die nur durch mühevolle Handarbeit möglich sei und sehr gut bei den Gästen ankomme, erzählt der Mathematiker, der sich zusammen mit seiner Frau so ein zweites Standbein schuf.

Waffeln brutzeln die zwischen heißen Eisen

Immer der Nase nach, ist man von Waffelduft umhüllt und darf gerne am kleinen Highlight des Marktes kosten: Hier trifft die „Ruhrpott-Tunke“ auf die „Ruhrpott-Bohne“. Eigens hergestellte Soßen in den Geschmacksrichtungen „Asia“, „Bratapfel“ und „Cranberry“ bieten eine Ergänzung zum Weihnachtbraten; Kaffee für die Tag- und Nachtschicht kommt aus Hamm und ist 100 Prozent Arabica, 100 Prozent Wewole und 100 Prozent lecker. Passend also zu den Waffeln, die zwischen heißen Eisen brutzeln.

Offenes Feuer brennt draußen in schlanken Stahlöfen und wärmt die kalten Hände, wenn sie nicht grade eine Tasse Glühwein halten. Dazu Frank Sinatra, der aus Boxen die Weihnachtszeit besingt. Das Wetter hält die Besucher nicht davon ab, auch am Abend noch an den Ständen zu stöbern oder Crêpe mit Schokoaufstrich zu genießen.

Immer etwas Neues anbieten

In der Gärtnerei hat man derweil ordentlich zu tun: 1400 Weihnachtssterne und 400 Adventskränze gehen an beiden Tagen über den Tresen. Überhaupt komme das Angebot auch in diesem Jahr sehr gut an, erzählt Werkstattleiter Oliver Oberste-Hetbleck: „Mir war wichtig, als ich den Markt vor neun Jahren zum ersten Mal eröffnet habe, dass wir immer was Neues anbieten können. Jetzt freuen wir uns sehr über unsere tolle, treue Kundschaft. Unsere Kunden schätzten vor allem die schöne Atmosphäre unseres professionellen Amateurmarktes“, erzählt er nach einem langen Samstag. So langsam hat auch der Abbau begonnen und die Händler räumen ihre Waren zusammen. Jetzt muss man sich bloß noch einen Monat bis zum Fest in Geduld üben.

>> IM BLICKPUNKT: Die Wewole-Stoftung

Die Wewole-Stiftung beschäftigt in verschiedenen Werkstätten Menschen mit Behinderungen. Dazu gehören unter anderem die Elektromontage, Schreinerei, Verpackung und Konfektionierung, aber auch Floristik und Gärtnerei, Landwirtschaft und Landschaftspflege.

Die Werkstätten in Herne befinden sich an der Langforthstraße und der Nordstraße.Außerdem bietet Wewole diverse Wohnmöglichkeiten, in Heimen oder Gruppen.