Herne. . Der Bochumer Künstler Krzysztof Gruse stellt in der Städtischen Galerie aus. Er setzt auf das Zusammenspiel kontrastierender Arbeiten.

In einer Welt der schnellen Information fordert die Malerei von Krzysztof Gruse zum ruhigen Betrachten auf. „Sitzen und Schauen“ heißt deshalb seine Ausstellung, die am Freitag, 16. November, 19 Uhr, in der Städtischen Galerie im Schlosspark eröffnet wird. „Es ist unsere Entscheidung, wie viel Zeit wir uns nehmen“, sagt der polnisch-deutsche Künstler.

Möglichkeiten des Hauses ausgenutzt

Raum für Raum hat Krzysztof Gruse die alte Villa im Schlosspark eingerichtet mit seinen Acrylbildern und dabei viel Gefallen gefunden an den Möglichkeiten des Hauses. „Jede Ausstellung ist mehr als eine Serie neuer Bilder“, sagt er. Oft sind es nur zwei, drei Arbeiten, die in einem Raum zueinander in Beziehung treten, eine kleine Ausstellung für sich. Ein großformatiges Gemälde mit zwei Figuren in einer Landschaft trifft dann etwa auf ein kleines geometrisch komponiertes Bild. Auffällig ist, wie Gruse seine kleineren Arbeiten hängt. Er verweigert ihnen den naheliegenden Ort, um ihnen etwa einen Platz neben der Heizung oder ganz nah an der Ecke zuzuweisen.

Krzysztof Gruse sucht den Kontrast auf vielfache Weise, in den Formaten wie in den Techniken und den Motiven. Landschaften spielen in den großen Acrylgemälden eine Rolle. „Ich liebe die Natur“, sagt Grube. Als Kind habe er in der Nähe eines Waldes gelebt, eine wichtige Inspiration. Tiere, Bäume, der Mensch - eine Hierarchie gibt es für ihn nicht: „Der Mensch steht nicht höher.“ Oft haben seine Menschen kein Gesicht, was zählt, ist die Komposition.

Figurative Gemälde und abstrakte Collagen

Im Gegensatz zu den figurativen Gemälden, denen der Künstler eine gewisse Melancholie attestiert, stehen abstrakte Collagen: Stücke von Buchdeckeln und Buchrücken auf Holz oder Karton geklebt und übermalt bekommen etwas Objekthaftes. Zusammengeklebte Papierstücke bilden auch den Untergrund für einige gegenständlichen Gemälde. Er nähere sich gerne über den Prozess des Klebens und Schneidens dem Bild an, sagt Krzysztof Gruse.

Mit seinem durchdachten Zusammenspiel von rund 50 Bildern aus den letzten Jahren ist ihm eine Ausstellung gelungen, die mehr als einen schnellen Blick wert ist.

>>> ZUM KÜNSTLER

Krzysztof Gruse ist 1957 in Bydgoszcz (Polen) geboren. Er war Mitbegründer der „Bydgoszczer Schule“ (1994-2015) und ist Mitglied im Polnischen und Bochumer Künstlerbund.

Seit 2000 arbeitet der Künstler in einem Atelier in Bochum. Dort hat er das Freie Kunst Territorium (FKT) mitbegründet (2009-2014).

Seit 1985 hat Krzysztof Gruse vielfach in Polen, Deutschland und dem europäischen Ausland ausgestellt.

>>> TERMINE

Die Ausstellung„Sitzen und Schauen“ in der Städtischen Galerie, Karl-Brandt-Weg 2, wird am Freitag, 16. November, 19 Uhr, eröffnet. Musikalische Begleitung: Markus Zaja am Saxofon. Geöffnet di-fr 10-13 /14-17 Uhr, sa 14-17 Uhr, so 11-17 Uhr (bis 13. Januar).