herne. . Wie man sich vor Taschendiebstahl schützen kann: Polizei und Weisser Ring geben in einer Aktionswoche auch in Herne Tipps, wie man vorbeugt.

Es sind schon einige Männer an diesem Dienstag, bei denen Lothar Schulz vom Weissen Ring gesehen hat: da guckt das Portemonnaie oder das Handy viel zu griffbereit für Unbefugte aus der Gesäßtasche ihrer Hose. Vor Taschendieben wird regelmäßig gewarnt, gerade auch jetzt, in der Zeit vor den Weihnachtsmärkten – warum manche trotzdem so sorglos sind?

Vor allem zwei Antworten gebe es darauf, sagt Britte Grüning, Leiterin der Herner Außenstelle des Weissen Rings: „Viele denken beim Thema Taschendiebstahl: das passiert mir sowieso nicht. Oder sie denken: ich würde auf jeden Fall etwas bemerken.“

Dass man eben nicht immer etwas merkt, vor allem, weil meist Taschendiebe zu mehreren unterwegs sind und ihre Opfer für einen kurzen Moment ablenken, und wie man sich vor Taschendiebstahl schützen kann, darüber informiert die Kriminalprävention/Opferschutz der Bochumer Polizei und der Weisse Ring an diesem Dienstag im Herner City-Center.

„Langfinger sind immer unterwegs“

In Bochum und Witten waren die Berater bereits, nun besuchen sie Herne während der einwöchigen landesweiten Aktionswoche „Augen auf und Tasche zu! Langfinger sind immer unterwegs“.

Sie findet zum fünften Mal statt, und vor Taschendieben wird schon viel länger und ganzjährig gewarnt. Unter anderem wegen des „Mir passiert das nicht“-Gedankens besteht ständig Bedarf nach Information und Beratung. Brigitte Grüning: „Manche verhalten sich bei dem Thema auch unbedarft.“ Etwa, wenn die Tasche mit dem Geld unbeaufsichtigt im Rollator liege.

Die Polizei in Bochum, Herne und Witten arbeite sowohl offen als auch verdeckt im Kampf gegen Taschendiebe. Aber, fasst Kriminalhauptkommissar Ulrich Neuhaus von der Kriminalprävention/Opferschutz der Bochumer Polizei zusammen: „Wenn es um Taschendiebstahl geht: da bestimme ich selbst, ob ich beklaut werde.“

Fünf Tipps hat der Weisse Ring zusammengefasst: immer nur das Nötigste mitnehmen; das Geld/das Handy am Körper zu behalten (in verschließbaren Innentaschen und nie etwa in Rucksäcken auf dem Rücken); Taschen/Handtaschen zu sichern; laut zu rufen und Aufmerksamkeit zu erzeugen, wenn man bedrängt wird; wenn möglich in Begleitung unterwegs zu sein.

Auf jeden Fall Anzeige erstatten

Geld und EC-Karte sollten getrennt von einander untergebracht sein. Geld sollte aufgeteilt werden. In eine größere, sicherer verstaute, und eine kleinere, griffbereite Börse.

Taschendiebe finden ihre Opfer da, wo sich Leute drängeln: im ÖPNV, an Bahnhöfen, in Geschäften und Fußgängerzonen – und demnächst auf Weihnachtsmärkten. Lothar Schulz vom Weissen Ring rät, in jedem Fall bei Taschendiebstahl Anzeige zu erstatten: „Das kann der Polizei dabei helfen, Schwerpunkte zu erkennen.“

In Herne sind 224 Taschendiebstähle in 2014 zur Anzeige gebracht worden, in den Jahren danach waren es 238 (2015), 276 (2016) und 346 (2017). „Die Fallzahlen des Taschendiebstahls bewegen sich im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Bochum sowie im gesamten Land NRW auf hohem Niveau“, teilt die Polizei Bochum mit.

>> Kontakt für Fragen

Informationen auch im Internet auf https://polizei.nrw (unter Aufgaben/Kriminalprävention) oder in der Rubrik Themen & Tipps auf www.polizei-beratung.de

Für alle Fragen rund ums Thema Taschendiebstahl und zur Aktionswoche steht das Kommissariat für Kriminalprävention und Opferschutz zu Geschäftszeiten unter 0234 909-4040 zur Verfügung. Auf diesem Wege kann man auch Kontakt zu den ehrenamtlichen Seniorensicherheitsberatern aus Bochum, Herne und Witten Kontakt aufnehmen.

Die Außenstelle des Weissen Rings Herne ist zu erreichen unter Telefon HER 944335 oder per E-Mail unter der Adresse
b.gruening-wr@hotmail.com