Herne. . Zum ersten Mal beim „Herbert“ und gleich 1000 Euro gewonnen: Die Arbeiten der 14-jährigen Pestalozzi-Schülerin Jill gefielen der Jugendjury.

Am liebsten hätte sie schon in der 7. Klasse beim „Herbert“ mitgemacht. Damals, vor zwei Jahren, als die „Scouts“ ins Pestalozzi-Gymnasium kamen, um die Jugendlichen einzuladen, sich mit Tanz und Gesang, Malerei oder anderen künstlerischen Ausdrucksformen beim alljährlichen Jugendkulturwettbewerb in den Flottmann-Hallen zu präsentieren. Doch Jill Parkitny war noch zu jung. Inzwischen 14 Jahre alt geworden und in der 9. Klasse, meldete sie sich dieses Jahr zum ersten Mal mit drei Bildern an, und die gefielen der Jugendjury gleich so gut, dass sie Jill den 2. Preis, 1000 Euro, zusprach.

Unterschiedliche Techniken

Vor allem die großformatige Ölmalerei hatte die Juroren überzeugt, wie sich später herausstellte. „Naked Love“ heißt das Bild, das mit nackten Figuren und einem Tempel an antike Motive erinnert. „Ich war kurz vorher in einer Ausstellung in Amsterdam mit ähnlichen Bildern“, sagt Jill zur Entstehung ihrer Arbeit, in der sie das Thema Erlösung illustriert. „Das hat mich inspiriert.“

Collage von Jill Parkitny (Ausschnitt)
Collage von Jill Parkitny (Ausschnitt) © Klaus Pollkläsener

Dass sie gern ganz unterschiedliche Techniken ausprobiert, belegen die beiden anderen beim „Herbert“ eingereichten Bilder: Das eine ist ein mit Farbe bearbeitetes Anzeigenfoto aus der Zeitung, das andere eine auf Leinwand geklebte Collage aus Glasscherben, Farbe und Text. Sie strebe danach, „sich selber in der Kunst ausdrücken zu können und dies in unzähligen Arten“, so hat es Jill in ihrem „Steckbrief“ für den Wettbewerb formuliert. „Ich bin in der Jugendkunstschule seit ich sechs Jahre alt bin“, erzählt sie. Im Malatelier der Dozentin Margret Cramer hat sie die Möglichkeit, mit Farben und Formaten zu experimentieren. Momentan malt sie am liebsten mit Öl, hat sie festgestellt, oft abstrakt, in letzter Zeit aber auch immer mehr gegenständlich.

Überrascht über den Preis

Dass sie gleich beim ersten Mal einen Preis gewinnen würde, hätte Jill nie erwartet, gehörte sie doch zu den Jüngsten und kannte den „Herbert“ eigentlich nur vom Hörensagen. „Ich war total überrascht, als ich aufgerufen wurde.“ Beide Tage hatte sie als Teilnehmerin vor der Bekanntgabe in den Flottmann-Hallen verbracht und sich immer wohler gefühlt. „Anfangs war ich noch total unsicher“, sagt sie, weil einige doch älter gewesen seien, doch am Ende habe sie viele Teilnehmer kennengelernt und die Atmosphäre genossen.

Jill im Malatelier der JKS mit Margret Cramer 2016.
Jill im Malatelier der JKS mit Margret Cramer 2016. © Hänisch

Dass Jill weiter ihren künstlerischen Weg geht, steht für sie fest. Sie möchte sich auf jeden Fall weiter entwickeln und großformatig arbeiten. In der Oberstufe wird ein Leistungskurs „Kunst“ sein, sagt sie, und auch in der Jugendkunstschule macht sie weiter. Ob dem irgendwann nach dem Abi ein Kunststudium folgt, weiß sie noch nicht. Auch für Psychologie könnte sie interessieren.

>>> ZUM „HERBERT“

Um die 100 junge Künstler und Künstlerinnen haben sich am letzten Septemberwochenende am 7. Jugendkulturwettbewerb „Herbert“ in den Flottmann-Hallen beteiligt. Alle Sparten sind zugelassen.

Die Preisjury und die Jugendjury haben jeweils drei Preise vergeben. Die WAZ porträtiert die Preisträger. Heute: Jill Parkitny (14), der die Jugendjury den zweiten Preis zusprach.