Herne. . Der Offene Ganztag an der Horstschule setzt Protestaktion fort. Mitarbeiter fordern eine einheitliche Förderung in ganz NRW.
Es ist ein kunterbunte Gruppe aus 25 Nationen, die mit genauso bunten Farben Bücherbilder ausmalt. Die Kinder der Offenen Ganztagsschule scheinen sich an der Horstschule in Holsterhausen wohl zu fühlen, das Interesse an der Einrichtung jedenfalls ist riesengroß. Zahlreiche Jungen und Mädchen stünden auf der Warteliste, sagt Mitarbeiterin Tina Diebel (38). Ihre Kollegen und zahlreiche Bürger fordern deshalb mehr Platz für sie, bessere Bedingungen überall. „Gute OGS darf keine Glückssache sein“, die im vergangenen Jahr begonnene Aktion geht landesweit weiter, und die Mitarbeiterinnen verweisen auf die große Demonstration in Düsseldorf, an der sie 2017 teilnahmen.
Höhere Standards
„Die Offenen Ganztagsschulen in brauchen dringend eine spürbare finanzielle Verbesserung. Sie brauchen höhere Etats und eine einheitliche Förderung in ganz NRW. Der Offene Ganztag muss ausgebaut werden. Alle Kommunen müssen gleichermaßen den Ganztag fördern und eine gute Bildung, Erziehung und Betreuung sicherstellen“, sagt Koordinator Christopher Becker. Ein Landesgesetz müsse für gute qualitative Standards sorgen. Die OGS an der Horstschule wird von der Awo organisiert, hinter dem Vorstoß stünden aber alle freien Wohlfahrtsverbände.
Leiterin Linda Jaskowiak freut sich zwar darüber, das die OGS an der Horstschule im Vergleich zu anderen gut ausgestattet sei, sowohl von der Einrichtung als auch vom Personal her, aber auch hier bestehe noch Bedarf, beispielsweise: „Im Sommer müssen die Kinder in der prallen Sonne auf dem Schulhof spielen, es gibt kein Dach, das Schatten spendet.“ Auch gebe es Jungen und Mädchen, die Ruhephasen brauchten, auch mal eine Zeit lang allein sein möchten. Aber angesichts fehlender Ruheräume stünden die 137 Kinder in den drei Gruppen immer unter Anspannung, manche Kinder bekämen davon Kopfschmerzen: „Ein Snoezelraum wäre für uns genau das richtige“, sagt Linda Jaskowiak.
Die bunten Bücherbilder werden jetzt um den berühmten Lehrer Lämpel von Wilhelm Busch herum auf eine Pappe aufgeklebt und, wenn alles klappt, der Öffentlichkeit vorgestellt. All das geschah unter der Anleitung des Zeichners Waldemar Mandzel, der viele Jahre auch politische Karikaturen für die WAZ entwarf. „Die Kinder sind unglaublich begeisterungsfähig“, schwärmt der 70-Jährige.