Herne. . Bezirksbürgermeister und Polizei luden Bürger zu offener Unterhaltung auf den Marktplatz ein. Klagen über Parkplatzprobleme und Raser.
Manchmal gibt es (fast) nichts zu meckern: Das zeigte sich am Samstag auf dem Sodinger Wochenmarkt. Bezirksbürgermeister Mathias Grunert und die Polizei luden Bürger zu einer offenen Unterhaltung ein. Die Hauptthemen waren Raser und Parkplätze, Flüchtlinge oder Angstorte wurden nicht problematisiert. Sodingen präsentierte sich als positiv entwickelter Stadtteil.
Neben den fehlenden Parkplätzen im Bereich des Marktplatzes und des Marien Hospitals wird vor allem die gefährliche Verkehrssituation in bestimmten Straßen am Samstag angesprochen. So werden unter anderem die „Rennstrecken“ Pantringshof, Horsthauser- und Castroper Straße erwähnt. Auch die Situation an einer Verkehrsinsel an der Kirchstraße kritisieren einige Anwohner.
„Durch die Hinweise können wir besser beobachten, mithilfe der Kooperation mit Stadt und Ämtern Zuständigkeiten klären und direkt gegensteuern“, sagt Polizeibeamter Rainer Deutsch. Um gegen Verstöße vorzugehen, sei zum Beispiel in Kürze eine Messung auf der Kirchstraße geplant. Das Verkehrsaufkommen habe in den letzten Jahren zugenommen. Hätten früher im Schnitt sieben- bis achttausend Pkw am Tag die Straßen passiert, seien es heute über 10.000. Dennoch: Dass so viele rasen, sei oft eine falsche Vorstellung. Eine Messung auf der Mont-Cenis-Straße vor zwei Jahren zeigte: 85 Prozent der Fahrer fuhren im Normaltempo, Ausreißer gebe es nun mal aber immer noch. Das Hauptanliegen sei, dass der Bürger seine Sorgen loswerde, dazu die Bürgersprechstunden, so Deutsch.
Regelmäßige Bürgersprechstunden
Polizei und Politik in Sodingen bieten diese alle paar Monate an: nicht nur, um auf kleinere Probleme aufmerksam zu werden, sondern auch um zu informieren, zu beraten, präsent zu sein. Die gemischten Bürgersprechstunden finden sonst auch in der Akademie Mont Cenis und der Begegnungsstätte Horsthausen statt. Die nächste werde man wohl im November zusammen mit Polizeipräsidentin Kerstin Wittmeier abhalten. Wie immer erhalten die Bürger eine Rückmeldung und werden über den Stand der zuletzt angesprochenen Probleme informiert.
An diesem Samstagvormittag hat sich eher ein kleiner Pulk - überwiegend aus Rentnern - um das Polizeiauto versammelt. Ist das denn repräsentativ? Um Jugendliche und junge Erwachsene zu erreichen, positioniere man sich oft abends vor Supermärkten, besuche Kitas und Altenheime, so Mathias Grunert. Das wirkliche Interesse für den eigenen Stadtteil komme oft auch erst später.
Positive Entwicklung im Bezirk
Jürgen Sunderwerth, Rentner und ehemaliges Mitglied im Bezirksverband findet aber: „Die Leute in Sodingen müssen zufrieden sein, sonst wären sie doch hier“. Nicht nur er, auch Polizeibeamter Rainer Deutsch und Mathias Grunert sprechen von einer deutlichen Positiventwicklung des Bezirks. Lobend werden in diesem Zusammenhang besonders die „strahlende“ Akademie, die Einkaufsmöglichkeiten und auch das Ärzteangebot erwähnt. Eine Mitarbeiterin der Stadt spricht von den Grünflächen und dem Wohlfühlfaktor Sodingens. Sunderwerth fasst es so zusammen: „Sodingen ist wie ein Dorf. Hier passiert nicht viel. Alle kennen sich und passen aufeinander auf“.