Herne. . Hat ein Frührentner aus Herne-Crange ein Mädchen sexuell bedrängt? So lautet der Vorwurf. Das sagte der 57-Jährige zum Prozessauftakt.

Schwere Vorwürfe gegen einen Frührentner aus Crange: Der 57-Jährige soll im Frühjahr 2017 ein Mädchen (3) am Rande von Übernachtungsbesuchen zweimal sexuell bedrängt haben. Zum Prozessauftakt vor dem Bochumer Landgericht wies der Angeklagte am Freitag die Anschuldigungen zurück.

„Ich kann nichts zugeben, was nicht passiert ist“, sagte der Frührentner. Dass die Dreijährige bei ihm und seiner Ehefrau zu Hause in Crange übernachtet hat, sei richtig. Das sei aber nichts Besonders gewesen: Weil das Mädchen aus einer eng befreundeten Familie stamme, habe er mit seiner Frau bereits im Alter von nur sieben Monaten auf das Kind aufgepasst. Anschließend sei es „mindestens einmal im Monat“ zu solchen Besuchen gekommen, die immer völlig harmonisch abgelaufen seien.

Angeklagter weist Vorwürfe zurück

Das Aufpassen und Kümmern um das Kind habe vor allem seiner Ehefrau sehr geholfen, aus einem emotionalen Loch zu kommen, so der Angeklagte: „Schon allein deshalb hätte ich mir nie einfallen lassen, sowas kaputt zu machen.“ Laut Staatsanwaltschaft soll sich der Frührentner dem Kind (heute fünf) zweimal morgens im Badezimmer nackt gezeigt und es zum Anfassen seines Intimbereichs überredet haben. Dass es am fraglichen Morgen zu gewissen Berührungen gekommen sei, gab der Angeklagte zwar zu. Eine sexuelle Motivation wies er aber entschieden zurück.

Die Anklage wegen sexuellen Missbrauchs von Schutzbefohlenen stützt sich vor allem auf die Aussagen des Kindes und seiner Mutter. Außerdem haben die Richter bereits im Vorfeld eine Glaubwürdigkeits-Gutachterin eingeschaltet. Voraussichtliches Urteil am 25. Oktober.