Herne. . Am Wochenende steht Holger Wennrichs 23. Kunstmesse in den Flottmann-Hallen ins Haus. Gemälde dominieren, aber auch Skulpturen sind zu entdecken.

Die Kunst, ein Lebensmittel? Oder eine Droge? „Ich brauch’ das!“, behauptet jedenfalls die aktuelle Kuboshow, die sich in jedem Jahr ein hintersinniges bis sinnfreies Motto gibt. Wonach es Besucher und Künstler dürstet, wird sich am Samstag und Sonntag, 6. und 7. Oktober, wieder in den Flottmann-Hallen zeigen. Knapp 100 Künstlerinnen und Künstler hat Holger Wennrich als Organisator der 23. Herner Kunstmesse eingeladen.

Rundreise durch die Akademien und Hochschulen

Ursula Commandeur, „Landplage“.
Ursula Commandeur, „Landplage“. © Kuboshow

Etwa die Hälfte der Ausstellenden war schon einmal da, die andere Hälfte entdeckt Holger Wennrich übers Jahr bei seinen Rundreisen durch die Kunsthochschulen und Akademien. Was nicht heißt, dass nur junge Kunst bei der Kuboshow eine Chance hat. Klaus Sievers zum Beispiel, Jahrgang 1962, der mit Buttons mit Sprüchen angefangen hat, hat heute mit seiner großformatigen Malerei einen festen Platz auf der Schau. Dieses Jahr zeigt er vor allem Bonbons. Oder Ursula Commandeur aus Castrop-Rauxel die sich seit den 1990er Jahren auf Porzellan-Objekte spezialisiert hat, und Edith Oellers mit ihren Szenen aus anderen Kulturen.

Schwerpunkt liegt weiterhin auf der Malerei

Marian Gyk, „Joy 2017“. Bleistift auf Papier.
Marian Gyk, „Joy 2017“. Bleistift auf Papier.

70 Prozent Malerei, 30 Prozent Skulpturen: So ungefähr sei in diesem Jahr das Verhältnis, sagt Holger Wennrich, was seine eigenen Vorlieben abbildet. „Ich suche aus, und mein Geschmack verändert sich nicht grundlegend.“ Wobei die persönliche Gewichtung sich seiner Einschätzung nach mit dem Angebot der Großstadt-Galerien deckt. Interessant findet er vieles: Jan Kromareks Bäume auf Altholz wie Peter Krökers Porträts seiner Freunde, aber auch Marlen Müllers akribisch gezeichneten Hunde-Bilder oder Marian Gayks in neue Kontexte gestellte Pin-up-Motive. „Skulptur, Grafik oder computergestützte Kunst ist doch eher etwas für ein kleineres Publikum“, weiß er. Was nicht zuletzt damit zu tun habe, „dass man leichter etwas aufhängen als stellen kann“. Auch die Fotografie ist stark zurückgegangen: Regina Kelaita ist die einzige Fotografin.

„Die meisten sehen etwas, was sie berührt, und dafür geben sie dann auch Geld aus“, sagt Wennrich über den Kaufimpuls seiner Kunden. Für sie sei das ein besonderer Moment, vor allem, wenn sich damit noch eine Begegnung mit dem Künstler verbinde. „Nur zehn von 1000 kaufen über das Thema.“ Seine Einschätzung als Ausstellungsmacher sei dabei oft gefragt. Nicht selten folgten einem ersten Kauf später weitere:. „Das freut uns natürlich, wenn in Herne die Initialzündung erfolgt ist.“

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Kuboshow, Flottmann-Hallen, Straße des Bohrhammers 5. 6./7. Oktober, 10-18 Uhr.

Eintritt sechs Euro.