Herne. . Der Herner Integrationsrat hat seinen ersten Jahresempfang veranstaltet. Dabei forderte OB Frank Dudda bei einem Thema mehr Gelassenheit.

Bei seinem ersten Jahresempfang im Veranstaltungszentrum Gysenberg hat der Integrationsrat am Freitag seine Schwerpunktthemen vorgestellt. Während aktuell das Problem Alltagsrassismus beleuchtet wird, soll 2019 die „Kultursensible Pflege im Alter“ im Mittelpunkt stehen.

Der Integrationsrat hatte im März beschlossen, die Interkulturelle Woche nach 27 Jahren abzuschaffen. Das Hauptargument wiederholte der Vorsitzende Muzaffer Oruc: Es seien zu viele Veranstaltungen gewesen, zuletzt 77. „Man konnte die meisten gar nicht besuchen.“ An den etablierten Formaten wie den Interkulturellen Gesprächen werde man aber festhalten.

Thema „Pflege“ im November mit Serap Güler

Von „Qualität statt Quantität“ sprach auch seine Stellvertreterin Nurten Özcelik. Zum Thema Pflege werde im November die NRW-Staatssekretärin Serap Güler erwartet. Integrationsrats-Geschäftsführerin Tanja Hinz kündigte vier große Veranstaltungen in den Stadtteilen an. Ibrahim Baltaci, ebenfalls 2. Vorsitzender, berichtete über ein Fußballturnier gegen Rassismus im Juni.

Will mehr  Gelassenheit: Oberbürgermeister Frank Dudda.
Will mehr Gelassenheit: Oberbürgermeister Frank Dudda. © Bastian Haumann

Zuvor hatte sich Oberbürgermeister Frank Dudda in seiner Ansprache mehr Gelassenheit in der öffentlichen Diskussion gewünscht. In Herne lebten über 55 000 Menschen mit Migrationshintergrund, sie stammten aus 127 Nationen. Es sei an der Zeit, die Hysterie aus der Debatte zu nehmen. Problemlos sei das Zusammenleben nicht, aber das sei das Miteinander von Deutschen auch nicht immer. Bevor es ans Büfett ging, erfuhren die Gäste mehr über das Duisburger „Haus am Sandberg“, wo das Konzept der kultursensiblen Pflege seit vielen Jahren umgesetzt wird.