Herne. . Der Anteil der alten Menschen in Herne ist überdurchschnittlich hoch und steigt noch weiter an. Das sagen SPD und CDU zu dieser Entwicklung.

In der Stadt leben immer mehr alte Menschen. Über 28 Prozent der Herner sind über 60 Jahre alt, das sind mehr Menschen als im Landes- und Bundesdurchschnitt. Wie neue Zahlen aus dem Bericht „Älter werden in Herne“ zeigen, setzt sich diese Entwicklung fort. Die Politik reagiert entspannt: Darauf habe sich die Stadt vorbereitet, heißt es bei SPD und CDU.

Laut Bericht betrug der Anteil der über 60-Jährigen Ende 2017 28,16 Prozent. Vor einem Jahr waren es 28,08 Prozent, der Bundes- und der Landeschnitt liegen bei 27,4 beziehungsweise 27 Prozent. Gegenüber 1992 gab es knapp 3000 ältere Herner mehr als heute. Dieser Trend werde sich fortsetzen.

Das hat Folgen, heißt es in dem Papier. Der Pflegebereich müsse sich darauf einstellen, dass immer mehr über 75-Jährige Hilfe bräuchten; auch in dieser Altersgruppe steigen die Zahlen. Zudem müssten die Anbieter für Angebote in den Bereichen Altenfreizeit, Altenbildung und Altenberatung mit immer mehr Besuchern rechnen.

Volker Bleck: Freizeitbereich ist gut aufgestellt

Darauf, sagt der Volker Bleck, Vorsitzender des Sozialausschusses, richte sich Herne ein. Siehe Pflege: Die Politik habe dafür gesorgt, dass zusätzliche Plätze in Pflegeeinrichtungen auf den Weg gebracht werden: „Da sind wir für die Zukunft gut aufgestellt.“ Wichtig sei es aber, dafür zu sorgen, dass die geforderte Einzimmer-Regelung in Seniorenheimen stärker umgesetzt werde, so der SPD-Ratsherr. Auch der Freizeitbereich sei gut aufgestellt. Die Angebote in den Senioreneinrichtungen könnten sich schon heute sehen lassen; egal ob Knobeln, Kegeln oder Computerkurse, es werde viel angeboten. Vergessen dürfe man nicht, dass die Senioren immer aktiver würden: „Unsere Alten sind sehr mobil.“

Ähnlich äußert sich Bettina Szelag, Fraktionsvorsitzende der CDU. „Herne“, bilanziert sie, „ist grundsätzlich schon eine Stadt der kurzen Wege, verglichen mit noch größeren Städten und dem platten Land“; hinzu komme „ein recht gut funktionierendes und dichtes ÖPNV-Netz“.

Bettina Szelag: Besseres Sicherheitsgefühl nötig

Doch es gebe auch Verbesserungspotenzial. Gerade die stationären Pflegeeinrichtungen sollten bestenfalls in modernster Form zur Verfügung stehen; da müsse man sich Gedanken darüber machen, „wie wir alle Pflegebedürftigen adäquat versorgen können.“ „Unbedingt noch eine Schüppe draufgelegt“ werden müsse beim subjektiven Sicherheitsgefühl nicht nur älterer Menschen, fordert sie; das sei wohl nur mit mehr Ordnungskräften möglich. Nicht zuletzt: Verstärkt widmen müsse sich Herne auch dem Umstand, dass auch die Zahl älterer Menschen mit Migrationshintergrund immer weiter steige, so die Sozialpolitikerin.

>> WEITERE INFORMATIONEN: Die Sitzung

Der Bericht „Älter werden in Herne“ wird an diesem Dienstag im Sozialausschuss vorgestellt (16 Uhr, Rathaus Wanne, Rathausstraße 6).

Weitere Themen sind unter anderem: Zuschüsse an die Verbände der freien Wohlfahrt, Sachstand „Toilettenkonzept für die Stadt Herne“.