Herne. . Jan Zweyer hat einen weiteren historischen Familienroman geschrieben: „Schwarzes Gold und alte Missgunst“. Er spielt im 30-jährigen Krieg.

Während im Ruhrgebiet die letzte Zeche schließt, wandert Jan Zweyer fünf Jahrhunderte zurück zu den Anfängen des Bergbaus. „Zufall“, sagt der Autor, dessen neuer historischer Roman „Schwarzes Gold und alte Missgunst“ soeben bei Grafit erschienen ist. Er spinnt die Geschichte der Familie von Linden fort, mit der sich bereits die Trilogie „Das Haus der grauen Mönche“ und der Nachfolgeroman „Ein Königreich von kurzer Dauer“ beschäftigt haben.

Autor hält sich an geschichtliche Fakten

Nach Mittelalter und Reformationsjahren steht jetzt die Zeit des 30-jährigen Krieges (1618 bis 1648) im Fokus. Das wieder mit historischen Fakten unterfütterte Geschehen beginnt 1622. Schauplätze der Handlung sind Hattingen und Bochum, aber auch Schloß Strünkede und sein Hausherr Jobst von Strünkede spielen eine Rolle.

Im Mittelpunkt steht Jürgen von Linden, Nachfahre von Jorge von Linden. Vom Kriegsgeschehen in seinen Geschäften beeinträchtigt, will es der Händler mit dem „schwarzen Gold“ versuchen, und er pachtet einen Acker mit Steinkohlevorkommen. Die Kleinzeche „Alte Missgunst“ habe es in Bochum tatsächlich gegeben, sagt Zweyer, sie habe sich nach einem Flurstück in Querenburg benannt. Kohle sei während des Krieges zum einen als Brennstoff für die Waffenschmieden interessant gewesen, zum anderen aber auch zur Gewinnung von Salz, das nicht mehr aus Holland eingeführt werden konnte. Ein weiterer Handlungsstrang windet sich um die Familie von der Recke, deren Tochter Ursula aus einem Frauenstift flieht.

Verlegerin freut sich über spannende Geschichte

„Meine Triebfeder ist der historische Hintergrund“, gibt der in Herne lebende Autor gerne zu, und manchmal vergesse er sogar, dass es sich ja „in erster Linie um eine spannende Geschichte handelt“, worauf auch seine Verlegerin Ulrike Rodi noch einmal ausdrücklich hinweist: „Schwarzes Gold ist ein Familiendrama vor dem Hintergrund des Bergbaus und des 30-jährigen Krieges.“ Bis auf die Anpassung einiger Daten und andere kleine Freiheiten sei der Roman historisch korrekt, sagt Zweyer.

Etwa ein Jahr hat er für das neue Buch gebraucht, Recherchen inklusive, wobei er sich in den Hattinger Hintergrund bereits für frühere Bände vertieft hatte. Dass die Geschichte der von Lindens noch viel Raum für weitere Folgen lässt, scheint festzustehen. „Wenn möglich schreibe ich sie weiter“, kündigt Zweyer an, „bis in die Neuzeit“. Seine Verlegerin hat nichts dagegen. Die historischen Romane hätten sich bisher gut verkauft: „30- bis 40 000 Mal“.

>>> MEHR ZUM BUCH UND ZUR LESUNG

Jan Zweyer: Schwarzes Gold und alte Missgunst. 409 Seiten. Paperback. Grafit-Verlag, 13,40 Euro (auch als E-Book).

Premierenlesung am Donnerstag, 27. September, 19 Uhr, Altes Rathaus, Untermarkt 9, Hattingen. Eintritt: 5 Euro. Karten unter 02324/951395.