Herne. . Zum 32. Mal hatte der Musikertreff am Stennert zum Spektakulum eingeladen. Wie immer galt auch am Wochenende das Motto: umsonst und draußen.
Schon von weitem dröhnt kräftige Rock- und Metalmusik von der Grünfläche rund um den „Stennert“: Bei perfektem Festivalwetter verfolgen musikbegeisterte Besucher den Auftritt von „Life in Circles“. Mit Band- T-Shirts oder mit Patches übersäten Kutten bekleidet, lassen sie sich von dem durchdringenden Schlagzeug, den tiefen Basssounds und treibenden E-Gitarren mitreißen. Andere dagegen haben es sich etwas abseits mit einem Bier und Picknickdecken auf dem Rasen bequem gemacht. „Are you Rock’n’ Roll?“, fragt der Sänger. Begeistertes Zurufen und Applaus lassen keine weiteren Fragen offen.
Umsonst und draußen
Am Wochenende veranstaltete der Musikertreff Stennert zum 32. Mal sein Rock-Spektakulum. Freitag und Samstag zeigten die Musiker des Vereins und einige Gastbands, woran sie im letzten Jahr gearbeitet haben. Auf der Bühne neben den Proberäumen Am Stennert 10 gab es jeweils ab 15 Uhr handgefertigte Musik: Rock, Metal und Punk.
Topact war die Band Refuge, die auch internationale Erfolge feiert. „Wir machen hier Musik aus Freundschaft“, betont Stephan Borgmann, Vorstand des Vereins. „Das macht das eigene Flair des Festivals aus: Es ist immer sehr familiär und authentisch.“ Das gesamte Festival ist umsonst und draußen, finanziert durch die Einnahmen vom Catering vor Ort und Sponsoren. Borgmann: „Es macht auch Spaß, mal auf einer etwas größeren Bühne zu spielen. Dabei geht es auch darum, die lokale Musikszene in Herne zu fördern.“
Zu denen, die am Wochenende aufgetreten sind, gehört die Progressive-Indie-Rockband Mercury’s Future. Die drei Herner spielten zum fünften Mal beim Rock-Spektakulum. „Das ist immer ganz schön. Die Leute sind sympathisch, und die Atmosphäre ist entspannt,“ erzählt Gitarrist und Sänger Julian Oettel. „Es ist schön, etwas mit den Leuten teilen zu können, das man zusammen erarbeitet hat und wo man 100-prozentig hinter steht.“ Mit dem Auftritt am Samstag ist er zufrieden: „Wir haben ein paar neue Sachen ausprobiert, mit elektronischer Musik und Background Vocals experimentiert. Das kam ganz gut an.“
Während der Umbauarbeiten zwischen den Auftritten auf der Hauptbühne gab es ein kleineres musikalisches Programm in der Musikmuschel. Einzelkünstler boten hier auf einer kleinen Bühne einen ruhigen Ausgleich zu der voluminösen Musikkulisse auf der Hauptbühne.
Abseits vom Mainstream
Zwischendurch konnten sich Besucher mit Bratwurst oder Pommes stärken und an Bänken und Tischen die Sonne genießen. Iris Schrange-Kammenn ist wegen ihres Mannes hier, der mit seiner Band aufgetreten ist. „Ich freue mich immer, viele Leute zu treffen, die man seit langem kennt. Das ist sehr gemütlich. Und Hard Rock ist in Gesellschaft auch in Ordnung.“
Marco Anders ist mit seiner Frau und den beiden Kindern auf dem Festival. „Das ist auf jeden Fall eine schöne Veranstaltung für die Familie. Wir sind schon öfter hier gewesen.“ Er selbst spielt Westerngitarre. „Ich höre verschiedene Musikrichtungen. Von Robbie Williams bis ACDC und Guns‘n’Roses,“ so Anders. Das Besondere an dem Rock-Spektakulum: „Es ist eben nicht Mainstream, sondern etwas daneben.“