Wanne-Eickel/Herne. . Die Wanne-Herner-Eisenbahn GmbH (WHE) übernimmt ab 2019 den Koks-, Kohletransport auf dem Kokereigelände von ArcelorMittal in Bottrop.
Großauftrag für die Wanne-Herner-Eisenbahn GmbH (WHE): Der Logistikdienstleiter mit Sitz am Westhafen übernimmt im Auftrag von ArcelorMittal ab Januar den gesamten Kohle- und Kokstransport auf dem Werksgelände der Kokerei Bottrop, die zum Konzern des weltgrößten Stahlunternehmens gehört. Die WHE kooperiert dabei mit RheinCargo.
WHE-Geschäftsführer Christian Theis und Oberbürgermeister Frank Dudda freuten sich sichtlich, dass es gelungen ist, diesen Auftrag nach Herne zu holen. „Die WHE ist nicht nur wettbewerbsfähig, sondern kann auch international mithalten“, so Dudda. Zum ersten Mal sei es gelungen, mit ArcelorMittal einen namhaften globalen Spieler zu gewinnen.
Laufzeit von sieben Jahren
Der Vertrag, der mit ArcelorMittal Bremen geschlossen wurde, läuft über sieben Jahre, eine Zeitspanne, die in der Logistikbranche nicht unbedingt üblich sei, so Christian Theis. Aber da der Marktführer der Stahlbranche auf eine zuverlässige Rohstoffversorgung Wert gelegt habe, habe er sich zu dieser Laufzeit entschlossen. Was für die WHE ebenfalls Planungssicherheit und Absicherung der Arbeitsplätze bedeute.
Insgesamt 25 Mitarbeiter im Einsatz
Insgesamt beschäftigen WHE und RheinCargo für diesen Auftrag 25 Mitarbeiter, zehn davon auf Seiten der WHE, fast alle neu eingestellt. Dabei handelt es sich sowohl um Lokführer als auch um Fahrdienstleiter und örtliche Betriebsleiter. Um die jährlich bis zu 4,5 Millionen Tonnen Kohle und Koks zu transportieren, werden 200 Waggons und vier Lokomotiven im Einsatz sein, die die WHE im November übernehmen wird. Von dem Vertrag mit dem Stahlmagnaten aus Indien profitiert aber auch die WHE-Tochter ETZ: Sie übernimmt die Wartung und Reparatur der Loks und Waggons.
In Herne wird von dem Betrieb nicht viel zu spüren sein, denn der Einsatzort ist Bottrop. Die Kohle wird mit Schiffen zum Hafen nach Bottrop transportiert, dort von WHE/Rhein-Cargo übernommen und über das Werksgelände zur Kokerei gefahren, die rund um die Uhr arbeitet. Den Koks bringen die beiden Logistikdienstleister anschließend zum Bahnhof nach Bottrop, von wo aus er per Zug zum Stahlwerk von ArcelorMittal nach Bremen gefahren wird, beschreibt Christian Theis den Ablauf. Auch das 30 Kilometer lange Gleisnetz auf dem Kokerei-Gelände und die rund 80 Weichen würden von WHE betrieben.
Dudda sieht deutliche Trendwende für WHE
Für Frank Dudda geht die Bedeutung des Vertragsabschlusses über einen reinen Auftrag hinaus. Er sieht darin einen Ausbau des angestrebten „Bahnclusters“, womit nicht nur an die Tradition als „Stadt der tausenden Züge“ angeknüpft werde, sondern auch die Logistik auf umweltfreundlichere Wege gebracht werden soll. Und außerdem: „Für die WHE bedeutet der Auftrag eine deutliche Trendwende und eine Akzeptanz im Markt, nachdem es einige Jahre nicht so gut aussah. Das ist einen tolle Sache für den Betrieb.“