Herne. . Maximilian Dammann reist als Hairstylist und Make-up-Artist quer durch Europa. Eine Ausbildung bei Starfriseur Udo Waltz legte den Grundstein.
Gerade mal 23 Jahre alt ist Maximilian Dammann, aber beruflich hat der Deutsche mit niederländischen Wurzeln schon mehr erreicht als viele Altersgenossen. Alles begann vor fünf Jahren, als er eine offene Bewerbung nach Berlin schickte, an den bekannten deutschen Friseur Udo Walz. „Ich habe Freunde aus Berlin frisiert und geschminkt“, berichtet Dammann. Die schlugen daraufhin sofort vor, dass er sich bei Udo Walz bewerben solle.
Erst war der sonst so selbstsichere Herner unsicher. „Ich fühlte mich wie der kleine Junge aus dem Dorf, der in die Großstadt ziehen soll“, erinnert sich Dammann an seine damaligen Gefühle. Er entschied sich dann aber trotzdem für eine Bewerbung. „Das Schlimmste, was hätte passieren können, wäre ein Nein als Antwort“, sagt Dammann. Doch er erhielt als Antwort kein „Nein“, sondern eine Einladung zum Bewerbungsgespräch nach Berlin.
Spannende Zeit in Berlin
Um bei dem berühmten Friseur einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen, stellte der Herner ein Handbuch mit eigenen Frisur- und Make-up-Ideen zusammen. Der Plan ging auf: Dammann durfte noch im selben Jahr die Ausbildung bei Udo Walz beginnen.
„Das war eine total spannende Zeit“, erzählt der Herner. Damals zählten zu seinen Kunden bekannte Namen wie Verona Pooth, Jenny Elvers oder die Komikerin Ilka Bessin (besser bekannt als Cindy aus Marzahn). Aber auch noch nach seiner Ausbildung frisiert Dammann prominente Größen, unter anderem den Moderator Philipp Isterewicz oder die Schauspielerin Miriam Lahnstein. Aufgeregt sei er nie, wenn er Prominente frisiere. „Ich bin ein total entspannter Mensch“, beschreibt er sich selbst, „außerdem sind das doch auch nur Menschen wie du und ich“.
Nach der Ausbildung, die der Hairstylist aufgrund eines sehr guten Notendurchschnitts verkürzte, arbeitete Dammann zwei Monate lang am Hamburger Theater und stylte für das Musical „Mozart Superstar“. Danach war er in Köln beim Maskenbildner Gerhard Zeiss angestellt und fertigte Perücken für Film und Fernsehen unter anderem für die Produktion des ZDF „Sketch History“ und für die Fernsehserie „Cobra 11“ an. Nachdem der 23-Jährige, der die Erich-Fried-Gesamtschule besucht hat, ab Sommer 2016 zwei Jahre für den Kosmetikhersteller „Mac Cosmetics“ arbeitete, entschied er sich Anfang des Jahres dafür, sich selbstständig zu machen. „Jetzt reise ich von Auftrag zu Auftrag“, erzählt Dammann, der auch als Model arbeitet. Dabei komme man viel herum. „Ich bin vor allem in Europa unterwegs“, erzählt er. Dammann arbeitet nicht nur für Firmen und bei Produktionen, sondern nimmt auch Privataufträge, zum Beispiel für Hochzeiten, an. „Und ich leite Workshops, in denen ich Schmink- und Frisiertipps weitergebe“, sagt der in der Siedlung Teutoburgia aufgewachsene Herner.
Dass er Hairstylist werden wolle, habe Maximilian Dammann schon früh gewusst. „Mit zwölf habe ich das erste Mal gesagt: Ich will Friseur werden!“ Inspiration sei für ihn seine Großmutter gewesen, die immer ihre Nachbarinnen frisiert habe. Irgendwann habe die Großmutter dann auch ihn „rangelassen“: „Schon mit zehn habe ich meine erste Dauerwelle an einem Schminkübungskopf gedreht.“
„Jeder soll sich schön fühlen“
Negative Erfahrungen hat der Herner aufgrund seiner Berufswahl nie gemacht. „Ich habe meinen Wunsch immer mit großer Selbstsicherheit nach außen getragen“. Und selbst wenn sich jemand negativ geäußert hätte, hätte er sich davon nicht aufhalten lassen, sagt Dammann mit Nachdruck.
Auf die Frage, was er besonders an seinem Beruf liebe, antwortet Maximilian Dammann: „Menschen zu verändern“. Obwohl für ihn jeder Mensch schön sei, habe auch jeder seine kleinen Makel, und er helfe den Menschen, diese in den Hintergrund zu drängen. „So dass sich jeder Mensch uneingeschränkt schön fühlen kann.“