Herne. IHK, Kreishandwerkerschaft und Stadt luden Jugendliche in die Boxbude ein. Dort hatten sie Gelegenheit, sich mit anderen Azubis auszutauschen.
Kickboxen hat Julia Heinbuch schon vor einiger Zeit in einem Verein gelernt. Als die 20-Jährige den Aufruf zur Kirmesaktion „Box Dich durch“ las, „habe ich sofort gedacht, dass das etwas für mich ist“. Sie gehörte zu den 14 Auszubildenden, die sich in der Boxbude von Charly Schultz einfanden.
Sich durchsetzen, aber fair bleiben
Allerdings mussten die jungen Leute nicht in den Ring steigen und ihre Kräfte messen. Vielmehr hießen Eric Weik, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittleres Ruhrgebiet, Martin Klinger, Chef der Kreishandwerkerschaft Herne, und Oberbürgermeister Frank Dudda die Gäste willkommen. Die Aktion richte sich an junge Leute, die in diesem Sommer mit ihrer Ausbildung beginnen, erläuterte Weik.
Im Beruf komme es darauf an, sich zu engagieren und durchzusetzen. Man sollte aber auch das Gebot der Fairness beachten. Das fand bei Julia Heinbuch ein zustimmendes Echo: „Boxen ist in der Tat ein Sport, in dem klare Regeln herrschen“, betont sie. Am Arbeitsplatz gebe es ebenso Vorgaben, an die man sich zu halten habe.
Das Treffen auf dem Rummel diene ferner dazu, dass sich die Jugendlichen untereinander kennenlernen und miteinander vernetzen, hob Martin Klinger hervor. Diese Gelegenheit war ein weiterer Grund für die 20-Jährige, sich an der Aktion zu beteiligen. Sie wohnt in Bochum, geht in Gelsenkirchen zur Schule und arbeitet in Herne. „Da ist es dann auch ganz hilfreich, wenn man neue Kontakte knüpfen kann“.
Anforderungen an Beruf sind gestiegen
Tabea Hörder hatte sich den Termin vorgemerkt, weil „junge Menschen hierherkommen, die sich in einer gleichen Situation befinden und im Beruf durchstarten möchten“. Die 24-Jährige, die bei der Fachpool gGmbH, Gesellschaft für Fortbildung und Beratung, den Beruf der Kauffrau für Büromanagement erlernt, kam auch sogleich mit weiteren Auszubildenden ins Gespräch.
Die Anforderungen an einen Beruf seien in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen, erklärte OB Dudda. Das wirke sich natürlich auf die Ausbildung aus. Die jungen Leute müssten gewappnet sein. Daher habe der Slogan „Box Dich durch“ seine Berechtigung. Jan Graß (18), der bei der Herner Bädergesellschaft zum Fachangestellten für Bäderbetriebe ausgebildet wird, sieht die Aktion als Chance, über die eigenen Berufsvorstellungen zu sprechen.
Das sah Kim Böhnisch ganz ähnlich. In der Firma Elektro Sprick erlernt er den Beruf des Kaufmanns für Büromanagement und hatte sich zum Besuch des Treffens entschlossen, weil er sich gern mal mit Azubis aus anderen Firmen austauschen wollte.
Firmen spendieren Kirmesbummel
Nach Begrüßung und Kennenlernen stand für die jungen Leute ein Besuch auf dem Rummel an, finanziert von ihren Ausbildungsfirmen und den Gastgebern. IHK-Chef Weik unterstrich, dass die Zahl der Azubis im Vergleich zur Premiere im vergangenen Jahr gestiegen sei: von 10 auf 14. Der Betreiber des „Fight Club“, Charly Schultz, wies darauf hin, dass derjenige, der Boxsport mal ausprobieren wolle, in dem Zelt durchaus an der richtigen Stelle sei.