herne. . Beim Devo-Tribute-Festival fuhr das Publikum besonders auf deutsche Wörter ab. Dirk und Bernd Faust und Lars Kauter trafen viele schräge Typen.
Einmal Rockstar und zurück: Die Herner Band Devo-tion ist nach sechs Tagen in den USA voller Eindrücke heimgekehrt. Ziel ihres Trips war Cleveland/Ohio, wo Bernd und Dirk Faust und Lars Kauter am vergangenen Samstag beim Devo-Tribute-Festival Devotional auftraten.
Sogar mit Devo-Mitbegründer Jerry Casale, der auf dem Festival seinen 70. Geburtstag feierte, sprachen sie lange. „Gerne hätte der Star einen gemeinsamen Song mit Devo-tion performt“, berichtet Bernd Faust. Aber offenbar war er vorher nicht vom Auftritt der deutschen Musiker informiert worden. Die Anerkennung des New Wave-Pioniers nehmen sie mit: Er habe ihnen einen guten knackigen Sound bescheinigt, und dazu eine perfekte Show.
Die Kommunikation lief nicht ganz rund
Bevor die Drei auf der Bühne standen, sei es nicht ganz rund gelaufen, erzählen sie. Unter anderem sei die Kommunikation mit den Organisatoren Michael Pilmer und Nick Ciasullo nicht befriedigend gewesen. „Wir sollten den Soundcheck direkt vor unserem Auftritt machen“, erzählt Lars Kauter. Und das nach so einer weiten Anreise.
„Beim Auftritt selbst feierten rund 300 Zuschauer die ,Neuen’ fast schon ekstatisch“, berichtet Bernd Faust. Besonders auf die deutschen Ansagen seien sie abgefahren, amüsiert sich Lars Kauter. Beim Soundcheck direkt vor dem Auftritt habe Dirk Faust „Eins - zwei - drei - Bratwurst“ ins Mikro gezählt und die Halle habe Kopf gestanden. So mussten „The Germans“ immer wieder bekannte deutsche Wörter wie „Schnitzel“ einfließen lassen und ganze Passagen vom Devo-Klassiker „Whip it“ übersetzen, was die Menge mit einem kollektiven „Peitsch es“ aufgriff. „Viele haben vorne getanzt“, schildert Lars Kauter die Szenerie weiter. „Und auch die Leute auf den Stühlen waren begeistert.“
Bei einer großen Party viele schräge Fans getroffen
Schon gleich nach der Ankunft im Hotel in Cleveland waren die Deutschen durch die Fans bestens aufgenommen worden. Im Hotelzimmer nebenan fand am zweiten Tag eine große Party statt, bei der die Herner Musiker jede Menge schräge Typen kennenlernten. So den Fan Jeep Jones, der am sechsten Devo-Album arbeitet, nachdem er von neuen Songs geträumt hat. Oder Jason, der alle Kostüme der Bandgeschichte nachgeschneidert hat und sechs Mal am Abend das Outfit wechselte. Er habe selten so viele Freaks auf einem Haufen gesehen, sagt Lars Kauter: „Ein Festival von total durchgeknallten Leuten.“
„Zum Schluss waren alle Probleme trotz unterschiedlicher Mentalitäten vergessen“, zieht Bernd Faust sein Fazit. Auch Nick und Michael, die Veranstalter, seien zu dem Schluss gekommen, dass Devo-tion nun zur Familie gehörten. „Mega anstrengend“, resümiert Lars Kauter, „aber eine rundum gelungene Sache.“
>>> AM SONNTAG ZUM CHARITY-LAUF
Am Morgen nach dem Auftritt nahm Lars Kauter wie geplant an dem zum Festival gehörenden Charity-Lauf in Akron teil.
„Der Lauf war sehr gut organisiert“, lobt er die Organisatoren der Veranstaltung. Wie alle lief er im roten Shirt mit Devo-Aufdruck.
Trotz wenig Schlaf in der Nacht zuvor schaffte es Freizeit-Läufer Kauter auf Platz 38 von 800. In seiner Altersklasse wurde er Achter. „Da waren keine Höchstleistungen zu erwarten“, sagt er.