Herne. . Am ersten Tag der Cranger Kirmes findet auf Gut Steinhausen traditionell der Pferdemarkt statt. In diesem Jahr gab es aber eine Neuerung.

Tradition prägt die Cranger Kirmes, doch es bleibt nicht immer alles, wie es einmal war, so auch im Fall des Pferdemarktes, Ursprung aus dem Mittelalter für den Riesen-Rummel von heute. Da sich die Zahl der Pferdehändler, die per Handschlag Geschäfte machen, immer weiter verringere, „sind wir jetzt zur Auktion übergegangen“, berichtete Wilm Grätsch, Besitzer von Gut Steinhausen und damit dem Ort des Geschehens.

Pferde leiden unter Hitze

Mit der Kutsche wurde Oberbürgermeister Frank Dudda (r.) zur Eröffnung des Pferdemarktes herangefahren.
Mit der Kutsche wurde Oberbürgermeister Frank Dudda (r.) zur Eröffnung des Pferdemarktes herangefahren. © Michael Korte

Deshalb gab es am Donnerstag auch nicht die üblichen Szenen, bei denen direkt und in bar Kauf und Verkauf von Pferden geregelt wurden. Stattdessen hieß es, dass Interessenten für die Tiere bieten sollten. Drei Pferde fanden einen neuen Besitzer, bei drei weiteren stehen noch Gespräche an, sagte Grätsch. Die Hitze tat ihr Übriges dazu, dass nur ganz wenige Händler angereist waren. Denn „bei solchen Temperaturen möchten viele Besitzer den Pferden die Belastung eines Marktes ohnehin nicht zumuten“, meinte der 56-Jährige.

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Wärme hin oder her, der Auftakt zur Kirmes ist für den Oberbürgermeister Pflicht. Zwei schwere Warmblüter namens Eulenspiegel und Leopold zogen die Kutsche, gelenkt von Eva Telaar, mit der der Frank Dudda Einzug hielt. Er erinnerte daran, dass der Pferdemarkt einst Gaukler, Tänzerinnen und Wahrsager angelockt habe und später dann in großen Scharen Schausteller von Nah und Fern. Und inzwischen sei man beim 583. Rummel angelangt.

Vorführungen des Reitvereins

Dass das Kirmes-Maskottchen Fritz nicht fehlen durfte, war dem Oberbürgermeister ein besonderes Anliegen, wie er betonte. Denn die Figur sei dem Emscherbrücher Dickkopf nachempfunden, wichtige Pferderasse aus der Zeit, als alles begann.

Zahlreiche Zuschauer sahen sich die Darbietungen auf Gut Steinhausen an.
Zahlreiche Zuschauer sahen sich die Darbietungen auf Gut Steinhausen an. © Michael Korte

Mehrere hundert Gäste hatten sich auf Gut Steinhausen eingefunden, um das Geschehen zu verfolgen. „Ich bin schon sehr beeindruckt“, sagte Helmut Böhle, der erstmals den Pferdemarkt besuchte und er meinte insbesondere die zahlreichen Aufführungen, für die der Reiterverein St. Hubertus sorgte. So erhielten Linn und Jona (beide 12), Cheyenne (13) sowie Pia und Christine (beide 16) für ihre Voltigier-Darbietungen viel Applaus.

Keine Ehrenrunden wegen der Hitze

Dressur gehörte ebenso zum Programm wie viele weitere Showeinlagen. Auf die eine oder andere Ehrenrunde verzichte man aber mit Rücksicht auf die Pferde, „die mit der Hitze zu kämpfen haben“, sagte Moderatorin Maria Backs, Geschäftsführerin des Vereins.

Ein schattiges Plätzchen hatte sich Helga Jockheck (53) gesucht, trotz der Temperaturen wollte sie auf den Markt nicht verzichten: „Für mich Bestandteil der Kirmes“.

  • alle Informationen zur Cranger Kirmes gibt es hier: waz.de/crange

Was noch?

Die Reitanlage Gut Steinhausen besteht inzwischen seit mehr als 50 Jahren und befindet sich seit 1966 im Besitz der Familie Grätsch.

 

Mit zahlreichen Imbiss- und Getränkeständen während des Pferdemarktes war für das leibliche Wohl der Besucherschar gesorgt.

 

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Kirmesauftakt in Crange

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Auf Crange © FUNKE Foto Services | Michael Korte
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