Herne. . In der Alten Druckerei trifft ab September wieder Lesung auf Konzert und Vortrag. Ralf Rothmann liest aus „Der Gott jenes Sommers“.

Noch bis Ende August hat das Literaturhaus Herne Sommerpause, um dann gleich am 4. September hochkarätig in die neuen Saison zu starten. Elisabeth Röttsches, verantwortlich für das Programm, hat Ralf Rothmann eingeladen und das Literaturhaus ist der erste Ort im Ruhrgebiet, an dem der in Oberhausen aufgewachsene Autor, der heute in Berlin lebt, seinen neuen Roman „Der Gott jenes Sommers“ vorstellt.

Lesung

Ralf Rothmann im Literaturhaus 2015.
Ralf Rothmann im Literaturhaus 2015. © Rainer Raffalski

„Ralf Rothmann ist zum zweiten Mal hier und ich freue mich sehr“, sagt Elisabeth Röttsches über den Besuch des Schriftstellers, der für den Roman den Uwe-Johnson-Preis erhält. Hauptfigur ist ein zwölfjähriges Mädchen. Mit seiner Familie Anfang 1945 aufs Land geflüchtet, erlebt sie dort einen Raum der Freiheit, bis ihr passiert, was alle Frauen fürchten. „Sehr bemerkenswert“ findet die Buchhändlerin Elisabeth Röttsches, wie der Roman das Mädchen „zwischen Trotz und völligem Ausgeliefertsein“ zeichne.

Melanie Raabe las 2016 in Herne.
Melanie Raabe las 2016 in Herne. © Joachim Haenisch

Neue Bücher, und zwar Krimis, stellen auch Sven Stricker und Melanie Raabe vor. „Sörensen fängt Feuer“ ist der zweite Fall des in Katenbüll ermittelnden Kriminalhauptkommissars Sörensen. Er trifft auf religiöse Fanatiker und seine eigenen Dämonen (22. Oktober). Gerade erschienen ist Melanie Raabes dritter Roman „Der Schatten“. Die viel gelobte junge Autorin war schon zwei Mal zu Gast im Literaturhaus (25. Oktober). Im Philosophischen Café liest Wolfram Eilenberger aus „dem philosophischen Buch des Jahres“, wie Elisabeth Röttsches „Zeit der Zauberer“ bezeichnet. In dem Bestseller porträtiert Eilenberger - laut Röttsches „ein eloquenter offener Gast“ - Heidegger, Benjamin, Wittgenstein und Cassirer (17. Oktober). Es moderiert der ehemalige Schulleiter und VHS-Dozent Ulrich Kohlloeffel.

Literarische Reisen

Soweit die reinen Autorenlesungen im Literaturhaus. Auszüge aus Romanen, Erzählungen und Gedichten zum Thema Bergbau trägt am 12. September der Schauspieler Thomas Sarbacher vor. „Wir fürchten nicht die Tiefe“ heißt die Lesung in Kooperation mit dem Fritz-Hüser-Institut. Thomas Anzenhofer, bekannt vom Bochumer Schauspielhaus, nimmt das Publikum mit auf eine „Weinlese“. Christine Sommer und Martin Brambach präsentieren „große Träume kleiner Leute“ unter dem Titel „Von Gelsenkirchen bis Hollywood“ (5. Oktober). Christiane Leuchtmann und Hans Peter Korff haben Erlesenes über die Ehe ausgesucht (11. Oktober).

Musikalisches

Literatur, Poesie und Musik treffen sich in einigen Veranstaltungen. Elisabeth Röttsches hebt Marie Séférian hervor, die für ein Weihnachtsprogramm mit ihren Eltern im Literaturhaus war und nun dort mit ihrem Jazz Quartett ihre CD vorstellen will. Der rote Faden ihres Programms ist die Liebe zwischen Khalil Gibran und May Zidaeh. Die Künstlerin bringt einen Live-Illustrator mit (13. Oktober). Kurz zuvor, am 7. September, ist übrigens ihr Vater Jean-Claude Séférian mit seiner Hommage an Charles Aznavour zu Gast in Herne.

Rose Ausländers Werk kombinieren Janina Picard und Apollonio Maiello mit Musik (19. September), die Dichterin Mascha Kaleko steht im Mittelpunkt eines Abends mit der Schauspielerin Jutta Hoppe (19. Oktober).

In der Reihe „Bedrohte Erde“ hat das Literaturhaus die taz-Journalistin Ulrike Hermann zum Thema Kapitalismus eingeladen (16. September). Marie-Luise Beck, Geschäftsführerin des deutschen Klimakonsortiums, spricht am 29. Oktober über Klimapolitik.

Till Beckmann und Christian Donovan treten noch einmal mit „Weg vom Fenster“ auf, der szenischen Aufbereitung der Erzählung „Die Männer von Luise“. Ralf Piorr hat das Manuskript eines unbekannten Bergmanns entdeckt (18. September).

>>> TICKETS

Die Tickets kosten zwischen 18 und 25 Euro ( HER 1476714). Weitere Veranstaltungen und Karten online.