Die Mondritter suchen eine lebendige Jungfrau von Wanne-Eickel. Interessentinnen ab 18 Jahren können beim Kirmesumzug auf einem Wagen mitfahren.

Tja, sie ist halt anspruchsvoll, die Jungfrau. Auch die von Eickel. Und deshalb kann sie nun doch nicht wie erhofft auf dem Wagen der Mondritter Wanne-Eickel beim Cranger Kirmeszug mitfahren. Steinmetz René Schuster, der die neue Jungfrau von Eickel in den vergangenen Wochen mit Jugendlichen der Jugendkunstschul-Werkstatt angefertigt hat, fürchtet zu sehr um ihr Wohlergehen. Aber dafür gibt es jetzt eine neue Idee: eine lebendige Jungfrau.

Langes Kleid ist Voraussetzung

Ließ sich schon die Replik der originalen Jungfrau nicht mehr restaurieren, die Konditormeister Werner Messner sen. nach einer buchstäblichen Schnapsidee mehrerer Eickeler Bürger 1971 angefertigt hatte, so fürchtet Steinmetz- und Steinbildhauermeister Schuster nun um die Belastbarkeit „seiner“ Jungfrau: Wenn sie auf den Wagen der Mondritter gehievt wird (immerhin wiegt die Dame gut 70 Kilo) könnte sie Schaden nehmen, vor allem aber, wenn sie auf der Strecke vom St. Jörgen- zum Kirmesplatz durchgerüttelt wird. „Es hat keinen Zweck“, bedauert Horst „Graf Hotte“ Schröder. „Wir möchten natürlich nicht, dass sie beschädigt wird.“

Die echte Jungfrau von Eickel
Die echte Jungfrau von Eickel

Deshalb jetzt alles ganz anders: Eine junge Frau (laut Ruhrgebiets-Definition gilt das bis mindestens 90 Jahre) kann sich um eine Fahrt als „Jungfrau von Eickel“ auf dem Wagen der Mondritter Wanne-Eickel bewerben. Auf Wunsch wird sie vom Profi morgens vor dem Umzug kostenlos gestylt, ein langes, dem Anlass entsprechendes Kleid sollte sie selbst beisteuern können. Mitbringen sollte sie auch hinreichend Zeit für den Tag des Umzugs am Samstag, 4. August, und möglichst auch für den Montagabend, 6. August – falls der Mondritterwagen als einer der drei schönsten ausgezeichnet werden sollte. Und vor allem, so Horst Schröder, sollte sie großen Spaß daran haben, bei der Aktion mitzumachen, ein großes Herz für Crange haben und - das wäre ideal - auch einen Bezug zu Eickel. Keine Sorge – sie braucht nicht stundenlang eine Krone über ihr Haupt zu halten.

Bewerben können sich Interessentinnen (ab 18 Jahren) bis Freitag, 27. Juli, mit Foto, Kontaktdaten und einem kurzen Text, mit dem Sie Ihre Bewerbung begründen: redaktion.herne@waz.de oder WAZ-Redaktion, Jungfrau von Eickel, Markgrafenstraße 1, 44623 Herne.

Die Auswahl treffen Mitglieder der Mondritter und der WAZ-Redaktion. Alles Weitere erfährt die auserwählte „Jungfrau“ dann im direkten Kontakt.

Übrigens: Die von René Schuster angefertigte Replik der Replik soll unabhängig vom Kirmesumzug zum Heimatmuseum gebracht werden – aber gaaanz vorsichtig.