herne.. Der Sodinger CDU-Bezirksfraktionsvorsitzende Sven Pietas wird sein Amt abgeben. Er hatte die SPD zuvor als „Dreckshaufen“ bezeichnet.


Sven Pietas wird den CDU-Fraktionsvorsitz in der Bezirksvertretung Sodingen nach dem „Dreckshaufen“-Eklat abgeben. Das erklärten CDU-Vorsitzender Timon Radicke und Pietas am Dienstagabend nach einer neuerlichen Besprechung, an der auch Ratsfraktions-Chefin Bettina Szelag beteiligt war.

Hermann Weidenbach ist bisher stellvertretender Vorsitzender der vierköpfigen CDU-Fraktion in Sodingen.
Hermann Weidenbach ist bisher stellvertretender Vorsitzender der vierköpfigen CDU-Fraktion in Sodingen. © Unbekannt | WAZ FotoPool






„Ich werde aber weiterhin Mitglied der Bezirksvertretung bleiben“, sagte Pietas zur WAZ. Den Fraktionsvorsitz werde zunächst der bisherige Vize Hermann Weidenbach (30) übernehmen. Ansonsten sei seiner am Montag per Pressemitteilung abgegebenen Erklärung nichts mehr hinzuzufügen.

Wie berichtet, hatte Pietas die gesamte SPD auf Facebook in Reaktion auf einen Bericht der Bild-Zeitung über die Bundesfamilienministerien Franziska Giffey (SPD) als „Dreckshaufen“ bezeichnet. Außerdem fügte er hinzu, dass diese Partei bald Geschichte sei.

„Die persönliche Entschuldigung können wir nicht annehmen“, sagte Sodingens SPD-Bezirksfraktionsvorsitzender Ernst Schilla. Nach Pietas’ Rücktritt werde die SPD im Bezirk aber weiterhin mit der CDU kooperieren.

SPD im Bezirk nimmt Entschuldigung nicht an

Die Äußerungen des Christdemokraten seien völlig inakzeptabel gewesen. „Da bleibt was hängen“, so Schilla. Und: Vor zwei Jahren habe Pietas schon einmal für große Irritationen gesorgt, als er auf einem CDU-Parteitag die Zusammenarbeit mit der SPD in der Bezirksvertretung Sodingen als sehr schlecht bezeichnet habe. Seine Fraktion werde Pietas im Bezirk künftig aber behandeln wie jeden anderen Bezirksverordneten auch, sagte Schilla.

Wird der Eklat Folgen für die rot-schwarze Ratskooperation haben? Das verneinen sowohl CDU-Chef Timon Radicke als auch SPD-Ratsfraktionsvorsitzender Udo Sobieski auf Anfrage. „Die ganze Angelegenheit war sehr unerfreulich, ist für uns aber erledigt“, so Sobieski. Die CDU-Spitze habe alles getan, um dieses Problem aus der Welt zu schaffen. „Wir wollen die bisher sehr erfolgreiche Zusammenarbeit fortsetzen“, sagte CDU-Vorsitzender Timon Radicke.