Herne. . Die Bürgerinitiative „Dicke Luft“ hat in Sachen Suez-Erweiterung einen Brief an NRW-Ministerpräsident Armin Laschet geschrieben.
Warten auf . . . eine Entscheidung der Bezirksregierung Arnsberg über die umstrittene Erweiterung der Suez-Anlage an der Südstraße: Zwei von der Aufsichtsbehörde selbst gesetzte Fristen – Ende März, Ende Mai – sind längst verstrichen. Auf Anfrage der WAZ wollte die Bezirksregierung nichts (mehr) zum aktuellen Zwischenstand sagen. Das Verfahren zu dem vom Unternehmen beantragten Ausbau der thermischen Bodenreinigungsanlage zieht derweil Kreise und hat auch den evangelischen Kirchenkreis sowie den NRW-Ministerpräsidenten erreicht.
In einem Offenen Brief an Armin Laschet (CDU) appelliert die Bürgerinitiative „Dicke Luft“ (BI) an den Ministerpräsidenten, aktiv zu werden und vor dem Hintergrund der hohen Krebsrate in Herne „für mehr Umweltgerechtigkeit“ zu sorgen. Suez liege mitten im Wohngebiet; eine zusätzliche Erhöhung der Schadstoffbelastung wäre nicht hinnehmbar.
Inakzeptabel sei auch die von Suez beantragte Verlängerung der 20 Jahre alten Ausnahmegenehmigung, doppelt so viele Stickoxide auszustoßen wie erlaubt. „Gerne erläutern wir Ihnen unsere Sorgen und Bedenken in einem persönlichen Gespräch“, so das Angebot der BI-Sprecher Astrid Bick, Gerd Kalus und Klaudia Scholz an Ministerpräsident Laschet.
Keine Überzeugungsarbeit muss die Initiative beim evangelischen Kirchenkreis leisten: Die Kreissynode hat jüngst eine Resolution verabschiedet, in der sie sich ihrem „Leitbild zur Bewahrung der Schöpfung entsprechend“ gegen die Suez-Erweiterung ausspricht. Die Bezirksregierung Arnsberg wird aufgefordert, Spielräume zum Schutze der Umwelt und Gesundheit zu nutzen.
Einstimmiger Beschluss der Kreissynode
Das Votum der Protestanten fiel einstimmig aus. Der Antrag war vom Kreissynodalvorstand eingebracht worden; Vorschlag und Resolutionstext stammen von Pascal Krüger. Der ist nicht nur Umweltbeauftragter des Kirchenkreises, sondern auch BI-Mitglied und Stadtverordneter der Grünen.
„Wir hoffen, dass sich die katholische Kirche ähnlich verhält“, so BI-Sprecher Kalus.