Was tat sich diesmal in der Herner Politik? Das Sommerfest der SPD war der Höhepunkt – in mehrerer Hinsicht. Hier unser „Politgeflüster“.
Nationalelf wird gefeiert
Größtes politisches Ereignis der Woche war der Sommerempfang der SPD-Fraktion. Hochkaräter aus Politik, Wirtschaft, Stadt und Verbänden gaben sich Mitte der Woche ihr Stelldichein in der Künstlerzeche Unser Fritz. Irritationen hatte bei manchem aber die Einladungskarte der Sozialdemokraten ausgelöst. Udo Sobieski, der Fraktionschef, hatte zu dem Treffen eingeladen, um „nebenbei den Viertelfinaleinzug unserer Nationalelf zu feiern“. Welches Team er damit meinte, ließ er am Mittwoch dann aber offen. Deshalb wurde beim Bier auf der Empore spekuliert: Unsere Nationalelf – sind das etwa die sympathischen Schweden? Oder die furiosen Engländer? Doch nicht etwa die bösen Russen, oder? In einer Woche ist das WM-Finale, die WAZ wird bis dahin nachhaken bei der SPD-Fraktion, ob es „unsere Nationalelf“ vielleicht sogar bis ins Endspiel geschafft hat.
Man kennt sich aus alten Zeiten: Karola Geiß-Netthöfel (RVR Direktorin, l.) und der damalige Herner OB Horst Schiereck (r.) im Jahr 2013 auf Reisen. Mit im Bild: der damalige Essener OB Reinhard Paß. Foto: Dirk Bauer Horst wird vermisst
Apropos Sommerempfang. Da kam heraus: Karola Geiß-Netthöfel (59), die Chefin des Regionalverbands Ruhr, vermisst Ex-Oberbürgermeister Horst Schiereck (69). Die beiden plauschten lange vor der Künstlerzeche, und bei ihrer Rede vor 300 Gästen bat sie den 69-Jährigen: „Horst, komm bald wieder!“ Dazu muss man wissen: Schiereck war als OB viele Jahre auch Vorsitzender der RVR-Verbandsversammlung in Essen, des „Ruhrparlaments“, und arbeitete in dieser Funktion eng mit Parteifreundin Geiß-Netthöfel zusammen. Ebenso, als sie zuvor als Vize-Regierungspräsidentin in Arnsberg tätig war. Ob auch „der Horst“ die „Karola“ vermisst, verriet der Ex-OB übrigens nicht.
Geschenkebox wird verteilt
Für die Gäste gab es am Ende des Sommerempfangs übrigens eine Geschenkebox. Drin enthalten waren unter anderem ein kleines Handtuch, Seife und ein Fläschchen Likör. Das passte, lobten Teilnehmer. Denn nach dem Treffen brauchte so mancher erst einmal eine Dusche und eine kräftige Stärkung: Heiß war es in und um die Künstlerzeche, und auch drei mehr oder weniger lange Reden hatten so manchen Gast arg ins Schwitzen gebracht.
Paul wird interviewt
Nicht nur der Stadtrat, auch der Bundestag geht in diesen Tagen in die Sommerpause. Für Paul ZiemiakZeit, eine erste Bilanz zu ziehen. Der Vorsitzende der Jungen Union (JU) in Deutschland, der bei der Bundestagswahl im September 2017 in Herne angetreten war und über die Liste ins Parlament kam, tat das am Donnerstag bei Facebook in einem Live-Interview auf seiner Seite.
Dabei äußerte sich der Medienprofi auch über seine Reden im hohen Haus. Auf Parteitagen, JU-Veranstaltungen oder in Fernseh-Talkshows zu reden, das mache ihm „gar nichts aus“, sagte er. Aber: „Wenn ich ans Rednerpult gehe, vor mir ist der Bundestagsadler, die Abgeordneten sitzen da, da bin ich schon nervös“, bekannte Ziemiak. Und fügte an: „Jede Rede ist etwas Besonderes.“