Herne. . Beim Jahresempfang der SPD-Fraktion hat RVR-Chefin Karola Geiß-Netthöfel eine gute Nachricht verkündet: Die IGA 2027 ist gerettet.

Zu ihrem Jahresempfang hat die SPD-Fraktion am Mittwochabend in die Künstlerzeche Unser Fritz geladen. Redner vor über 300 Besuchern aus Politik, Verwaltung, Unternehmen, Vereinen und Verbänden waren die RVR-Regionaldirektorin Karola Geiß-Netthöfel und der weltweit aktive Herner Software-Unternehmer Andreas Lüning.

Netthöfel, seit 2011 Chefin des Regionalverbands Ruhr (RVR), hatte eine gute Nachricht im Gepäck. Die IGA 2027, die Internationale Gartenschau im Ruhrgebiet, sei unter Dach und Fach, sagte sie in der Maschinenhalle. Bis zuletzt hatte es ein zähes Ringen um die Finanzierung des Großprojekts gegeben. Die Landesregierung habe erst „etwas gefremdelt“, nun stehe sie aber hinter der IGA, so Geiß-Netthöfel. Für die Städte des Ruhrgebiets sei die Gartenschau „eine gute Sache, um sich zu präsentieren“.

Auch in Herne soll es „blühen“

Das meint auch Oberbürgermeister Frank Dudda. Auch in Herne soll es „blühen“, Millionenbeträge sind eingeplant unter anderem für neue Wege am Rhein-Herne-Kanal. Dass die IGA komme, sei „erstklassig“, so der OB am Rande des Neujahrsempfangs zur WAZ. Und auch er sagt: „Wenn Land und Ruhrgebiet an einem Strang ziehen, kann das eine gute Sache werden.“

Der Sommerempfang ist nach dem Stadtempfang die zweitgrößte gesellschaftliche Veranstaltung in der Stadt. SPD-Fraktionschef Udo Sobieski hatte ihn eingeführt, nachdem sein Vorgänger Frank Dudda zum Oberbürgermeister gewählt wurde. Dabei setzt die SPD auf wechselnde Orte: Beim nunmehr dritten Treffen ging es in die Künstlerzeche. Ein Ort mit besonderer Bedeutung für ihn, bekannte Sobieski in seiner Begrüßung: „Vor gut 25 Jahren habe ich als Mitglied des Fördervereins neben anderen Mitstreitern dafür gekämpft, dass dieses Gebäude-Ensemble nicht nur erhalten bleibt, sondern einer neuen, einer kulturellen Nutzung zugeführt wird.“

Andreas Lüning berichtet über G-Data

Eine Begrüßung, zwei Redner, das trieb in der Maschinenhalle manchem Besucher den Schweiß auf die Stirn; erst anschließend ging es hinaus zu Häppchen, Bier und Gesprächen. Andreas Lüning, von SPD-Fraktionschef Udo Sobieski als „Erfinder des Antivirus“ angekündigt, sprach über sein Unternehmen. Als 19-jähriger Schüler baute er mit seinem Kumpel Kai Figge die Firma G-Data auf, die ersten Schritte machten sie damit in Wanne-Eickel, erzählte Lüning. Heute entwickeln die beiden Informatikstudenten in ihrer Bochumer Firma Virenschutzprogramme für Computer und beschäftigen 470 Mitarbeiter. Ihre Produkte verkaufen sie weltweit.

Kluge Erfindungen, Forschung, Start-ups und neue Unternehmensideen seien wichtig, um neue, noch nicht erdachte Möglichkeiten zu schaffen, um die Menschen voran zu bringen, warb Lüning für den Gründergeist. Und sie seien nötig, um neue weltbewegende, bisher nicht erdachte Errungenschaften abzusichern – und für den ganzen Planeten überhaupt nutzbar zu machen. „Ich freue mich jeden Tag, ein Teil dessen zu sein“, schloss Lüning.