Herne. . Ist das heiß! Landwirte warten auf Regen, die Stadt Herne schickt Bewässerungsfahrzeuge auf die Straßen. Und das empfiehlt ein Arzt den Menschen.

Nach dem sonnigen Frühstart mit dem ersten heißen Wochenende im April zeigt sich der Sommer seit Tagen weiter in Hochform. Was manche freut, bringt aber auch Probleme mit sich.

Beispiel Landwirtschaft: „Die Natur schreit nach Wasser“, sagt Landwirt Rudolf Brendieck, der die Pflanzen genau im Blick hat. Auf seinen Erdbeerfeldern wässert er zurzeit allerdings nicht. Das habe er eine Zeit gemacht, um festzustellen: Das rechnet sich nicht. Zurzeit gehe es noch ohne Wasserzugabe, trotzdem hoffe er auf baldigen Regen.

Landwirt Max Große-Lahr: Die Pflanzen leiden

Auch Landwirt Max Große-Lahr weiß, dass die Kollegen dringend auf Regen warten. Er selbst sei aber nicht so stark von der Trockenheit betroffen. Zurzeit bereitet er ein Erdbeerfeld vor, auf dem Herner im nächsten Jahr selber pflücken können. Man könne schon sehen, dass die Pflanzen leiden. Da sie aber noch keine Früchte tragen, sei das noch nicht so dramatisch. An einer anderen Stelle grüßt ein Herbstgewächs: Kürbisse. Auch sie überstünden die Trockenphase wohl gut. Das liege an einer besonderen Art der Pflanzung mit einer Folie, die das Verdunsten des Wasser verhindere.

Die Stadt Herne hat wegen der hohen Temperaturen zwei Fahrzeuge mit Wassertanks ausgerüstet, sagt Stadtsprecher Christoph Hüsken. Sie machten Station an neu gepflanzten Bäumen, damit diese nicht vertrockneten. Ältere Bäume könnten selbst genug Wasser aufnehmen. Dennoch: Die Stadt begrüße es, wenn Bürger selbst Bäume vor ihrer Haustür begössen, am besten die jungen, betont Hüsken. Einen offiziellen Aufruf zum Wässern an die Bürger wie in anderen Städten gibt es in Herne aber nicht.

Arzt mahnt: Sportler sollen aufpassen

Auch der Mensch, ob jung oder alt, brauche in diesen Tagen mehr Flüssigkeit, sagt der Allgemein- und Sportmediziner Dr. med. Markus Bruckhaus-Walter. Er empfiehlt „pro Schwitzeinheit ein bis zwei Liter on top“, angepasst an die Konstitution. „Bei Kindern und Älteren sind es eher 500 Milliliter.“ Im Normalfall rät er zu einem bis anderthalb Litern zusätzlich, je nachdem, wie stark man der Sonne ausgesetzt sei.

Sein Tipp an Sportler: „Eine Dreiviertelstunde bis eine halbe Stunde vorher 300 bis 500 Milliliter trinken“, damit der Flüssigkeitsbedarf abgerufen werden könne, und nach dem Sport dann noch einmal das, was hineinpasst. Und was sollte getrunken werden? „Kaffee entzieht Flüssigkeit und alkoholische Getränke sind bei dem Wetter nicht gerade förderlich“, sagt Bruckhaus-Walter und schließt sich den gängigen Empfehlungen an: „Wasser und Tee“.

>> WEITERE INFORMATIONEN: Waldbrandgefahr

Die Waldbrandgefahr ist aktuell sehr groß, warnt Stadtsprecher Christoph Hüsken. Rauchen, Feuer anzünden, Grillen – das alles sei deshalb verboten.

Auch dürften keine Glasflaschen im Wald entsorgt werden. Glas könne wie ein Brennglas wirken und Feuer entfachen. Bürger bittet er, die Augen offen zu halten.