Die Schauspielerin Hella-Birgit Mascus las, zwei Falkner steuerten ihr Wissen über Vögel bei. Uhu Thomas und seine Freunde hörten zu.
Zu einer Lesung mit Mensch und Tier lud am Freitag das Literaturhaus in Kooperation mit der VHS Bochum ein. Motto des Abends: „Was Vögel so lesen“.
Literatur über Vögel gibt es schon seit Jahrtausenden. Und Steinkauz Athos, Falke Kyra, Rotschwanzbussard Vigo, Habicht Jimmy und natürlich Uhu Thomas, der wie ein Star auf der Bühne neben Schauspielerin Hella-Birgit Mascus auf seiner Stange thronte, haben darüber sicher so ihre eigenen Gedanken.
Von Ägypten bis in die Neuzeit
Die Falkner Claudia Walter und Michael Kasperski stellten die Vögel und ihre Geschichte dem Publikum vor. Im Ägypten der Pharaonen war der Horus ein heiliger Vogel, auch in der hellenischen Kultur war der Habicht der Gefährte der Göttin Athene.
Im Mittelalter verfasste der Stauferkaiser Friedrich II mit seinem Buch über die Falknerei das erste naturwissenschaftliche Werk in Europa. Nach dem Aufkommen der Schusswaffen änderte sich das Verhältnis zu den Vögeln grundlegend: Sie waren als Jäger nicht mehr gefragt und wurden vielmehr selbst zu einem Ziel für Jäger. Seit 2010 zählt die Falknerei zum Weltkulturerbe.
Tagebuchaufzeichnungen und Humor
Dann lässt Hella-Birgit Mascus mit ihrer wandlungsfähigen, ausdrucksstarken Stimme die Literatur zu Wort kommen. Und die zeichnet ganz unterschiedliche Bilder von Vögeln. In Helen Mac Donalds „H wie Habicht“ beschreibt eine Ich-Erzählerin, wie sie zu ihrem Vogel „Mabel“ gekommen ist.
Tagebuchaufzeichnungen mit Beobachtungen über Wanderfalken hat John A. Baker verfasst, während Barbara Kollmann mit „Komische Vögel“ humoristische Episoden im Verhältnis von Mensch und Vogel aufgreift. Und auch Heinz Erhardts Gans, die ganz betroffen und besoffen im Adlerhorst aufwacht, darf da nicht fehlen.
In der Pause und nach der Lesung ergaben sich viele spannende Gespräche mit den Falknern – und natürlich wurden die Vögel interessiert bewundert.