Herne. . Comedian Johann König begleitete im Gysenberg das WM-Spiel England gegen Belgien. Mit Thorsten Kinhöfer saß ein Experte in der ersten Reihe.

Nach dem verfrühten WM-Aus der deutschen Mannschaft ist bei so manch’ hartgesottenem Fußball-Fan die Stimmung vorerst im Keller. Die Weltmeisterschaft aber hat gerade erst begonnen und mit Johann König hat das Veranstaltungszentrum Gysenberg den richtigen Mann gefunden, um konstruktive Aufbauarbeit zu leisten. Der Komiker kommentierte am Donnerstag die Partie England gegen Belgien und bewegte sich so abseits seiner gewohnten Laufwege.

Idee kam König bei ein paar Bier

Während Philipp Lahm auf der Leinwand sein Statement zum verlorenen Spiel abgab, floss vornehmlich Hefe-Weizen durch die Hähne an der Bar. Die Stimmung bei den etwa 150 Besuchern ist gut; einige halten vorab ein kleines Schwätzchen mit Johann König, der sich unters Volk gemischt hat. „Ich habe keine Ahnung, was ich erwarten soll, da ich so etwas noch nie gemacht habe“, erzählt Johann König vor dem Anpfiff. „Die Idee, ein Fußballspiel zu kommentieren, kam mir bei ein paar Bier nach dem Herner Comedy-Abend. Alle motzen immer über den Kommentator, und da wollte ich es selber einfach mal besser machen.“

Im Vorfeld über Kader und Taktiken informiert, wurde der Kommentator von Entertainer und Moderator Helmut Sanftenschneider auf die Bühne gebeten und mit tosendem Applaus empfangen. „Immer wenn der HSV absteigt, fliegt Deutschland in der Gruppenphase raus“, bemerkt König. Witze wie diese füllten ein doch eher ereignisloses Spiel, das mit 1:0 an die Belgier ging.

Thorsten Kinhöfer in der ersten Reihe

Trotz allen Humors fehlte es an diesem Abend keineswegs an fachlicher Nähe zum Spiel. Mit Ex-Fifa-Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer saß zudem einer vom Fach in der vordersten Zuschauerreihe, der genau hinsah, wenn der Unparteiische auf der Leinwand eine Entscheidung zu fällen hatte. Fußball und Humor seien schwer zu vereinen, aber in Herne gehe das, so König, der den Engländern die Daumen drückte: „Ich finde, die englische Mannschaft hat es einfach verdient, mal wieder den Weltmeister-Titel zu gewinnen. In der Vergangenheit ließ es sich für sie nicht besonders gut an.“ Fußball und Humor mag so eine Sache sein, in schwerer Stunde jedoch vielleicht keine schlechte Idee, wie am Donnerstag bewiesen.