Das ehemalige Hallenbad in Wanne-Süd steht unter Denkmalschutz. Eine Entscheidung mit Scheuklappen. Ein Kommentar von Tobias Bolsmann.

Und wieder droht der Denkmalschutz Stadtentwicklung und Quartierserneuerung in Herne zu lähmen. Waren es in der Vergangenheit das Hertie-Haus und das Bergamt in der Markgrafenstraße, ist es nun das ehemalige Hallenbad in Wanne-Süd.

Die Gefahr ist ein jahrelanger Stillstand an dieser Stelle, Folgen lassen sich schon besichtigen: Es bildet sich eine denkmalgeschützte Müllkippe. Derjenige, der die Denkmalprüfung in Auftrag gegeben hat, sollte sich selbst in die Pflicht nehmen und einmal in der Woche dort sauber machen.

Warum der Stillstand droht? Weil eine Nutzung, die wirtschaftlich sinnvoll ist, gerade in so einem Gebäude schwer vorstellbar ist. Investoren lassen von so einem Projekt die Finger. Und gerade Wanne-Süd wäre als Stadterneuerungsgebiet auf einen schnellen Wandel angewiesen. Doch auf die - negativen - Nebenwirkungen nimmt eine Denkmalentscheidung keine Rücksicht. Die Stadt muss jetzt damit klar kommen. Der Fehler liegt im System: Sich nur auf die Frage zu beschränken, ob denkmalwürdig oder nicht ist eine Entscheidung mit Scheuklappen. So einen Denkmalschutz braucht kein Mensch.