Der Entertainer und sein Affentheater verpassen in „Rocken bis qualmt“ bekannten Songs von den Beatles bis Johnny Cash eine eigene Note.

Herbert Knebels Affentheater hat ein Motto: „Rocken bis qualmt“. Mit seinem reinen Musikprogramm begeisterte der Entertainer am Samstagabend zusammen mit seiner Band und den Gästen Henjek und Stenjek Jung und Alt im nahezu ausverkauften Kulturzentrum, in dem er erst im vergangenen Jahr mit seinem Solo „Im Liegen geht’s“ gastiert hatte.

Herbert Knebel im Rentner-Look.
Herbert Knebel im Rentner-Look. © Rainer Raffalski

Uwe Lyko alias Herbert Knebel und seine Band gehören zum Pott wie Bier und Currywurst. Das zeigt sich auch an diesem Abend, denn trotz der Fußball-Weltmeisterschaft ist der Saal voll.

Zusammen mit Gitarrist Ozzy Ostermann (Georg Göbel-Jakobi), dem Trainer (Detlef Hinze) am Schlagzeug und Bassist Ernst Pichel (Martin Breuer) sowie dem Bläserduo Henjek und Stenjek von den Popolskis hat sich Knebel viele alte Hits aus Rock und Pop vorgenommen und stellt sie aus seiner eigenen Sicht vor, mit deutschen Texten.

Seitenhiebe in Richtung Silicon Valley

In „Come Together“ von den Beatles verteilt er Seitenhiebe auf die Macher im Silicon Valley. „Fickt euch ins Knie“, ruft er ihnen zu. Nostalgischen Erinnerungen hängt er nach, wenn er von der Juke Box erzählt. „Das war ein 100 Kilo schwerer iPod, den konntest du nur mit vier Mann und einem Verlängerungskabel in die Straßenbahn bringen. Und da waren keine MP3s drin, sondern Singles – einzelne Schallplatten. Und damit war ich der Siedlungsking“, singt er in der Ballade von „The King of England“ über den Essener Hauptbahnhof.

Auch eine rassige Tanznummer zu temperamentvollen lateinamerikanischen Fanfaren legt Knebel auf’s Parkett. Doch nicht nur die musikalische, sondern auch die kulinarische Vielfalt, die die multikulturelle Gesellschaft mit sich bringt, ist natürlich ein Thema, zu dem Herbert Knebel seinen Senf dazu geben muss. Sogar wenn es so eine französische „Crepiererei“ ist, die eigentlich für so was zu süß ist. Und auch Balkangrill und Poseidonteller reichen einfach nicht an die Currywurst heran.

„St. Franziskus“ als Protestlied für alte Menschen

Ein Protestlied für alte Menschen im Schlagersound ist „Ich geh’ nie in St. Franziskus“, doch wenn Mama „Satisfaction“ will, muss man sie doch wohl oder übel beim Betreuten Wohnen abgeben.

Bei allem kommt aber die Liebe nie zu kurz, zu den Klängen von Johnny Cashs „Ring of Fire“. Denn „Liebe ist’n heißes Ding, für das ich schon Feuer fing“. Und in einer swingenden Ballade singt sich Herbert Knebel im Stil von Gene Kelly seine Liebe zur Heimat von der Seele – zur Melodie des verliebten Freddy aus Frederick Loewes Musicalhit „My Fair Lady“.

Und für die begeistert mitklatschenden Besucher im Saal ist klar: Knebel ist einfach Kult.

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„Rocken bis qualmt“ wird am Sonntag, 8. Juli, 20 Uhr, in der Gelsenkirchener Emscher-Lippe-Halle gespielt. Für den Abend gibt es noch Karten. Nach mehr als 50 gemeinsamen Auftritten verabschiedet sich die Band dann von ihren Gastmusikern Henjek und Stenjek.

  • Für die Solo-Show „Im Liegen geht’s“ gibt es noch Karten für Mittwoch, 5. September, 20 Uhr, Festspielhaus Recklinghausen, und für Samstag, 8.September, 20 Uhr, Stadthalle Soest.

  • Mehr über Knebel & Co. auf www.affentheater.de