Herne. . Das Herner Laienensemble steht vor der Premiere. Präsentiert wird am 30. Juni im Ludwig-Steil-Haus wieder eine Kriminalkomödie.
Aufregung in der Klinik. Als ob es nicht anstrengend genug wäre, sich mit Bettnachbarn, Schwestern und Ärzten zu arrangieren, platzt in den Krankenhausalltag eine alarmierende Nachricht: Der Einbrecher Urban Stolzinger ist aus dem Schwimmbad der Justizvollzugsanstalt geflohen - nur mit Badehose und einem Bademantel bekleidet. Die 200 000 Euro Diebesgut, die er seinerzeit erbeutet hat, sind nie aufgetaucht ... So beginnt die Kriminalkomödie „Geldfieber“, die sich das CVJM-Theaterensemble für seine diesjährige Aufführung ausgesucht hat. Noch eine Woche, dann ist Premiere.
Proben auf der Bühne im Ludwig-Steil-Haus
Probenbesuch der WAZ im Ludwig-Steil-Haus an der Schulstraße in Herne-Mitte. Die hell erleuchtete, noch menschenleere Bühne ist als Klinikzimmer eingerichtet. Im Saal davor treffen gerade die letzten Mitspieler ein. Simone Weiß, im Morgenmantel und mit Lockenwicklern im Haar, schlüpft in ihre plüschigen Schlappen, auch die anderen „Patienten“ und Klinikangestellten haben sich rollengemäß umgezogen.
Ute Dörnemann ist die einzige, die sich heute nicht verkleidet hat. Sie führt in diesem Jahr die Regie. „Ich spiele auch lieber“, gibt sie zu. Doch nachdem die CVJM-Vorsitzende Simone Weiß den Part der Regisseurin in den letzten Jahren mehrfach übernommen hatte, drängte es sie jetzt auch mal wieder selbst auf die Bühne.
Stücke müssen zur Ensemblegröße passen
Sechs Frauen und sechs Männer zählt die Amateurtheatertruppe des CVJM. „Nach der Personenzahl suchen wir auch das Stück aus“, erklärt die Regisseurin, im richtigen Leben stellvertretende Schulleiterin, die sich an diesem Probenabend hin und wieder durch Bemerkungen wie „Matthias, du musst zum Schrank“ bemerkbar macht. Neben der Darstellerzahl soll auch das Niveau stimmen: witzig, aber nicht zu platt soll das Stück sein, und dazu geeignet, am Premierenabend 200 Zuschauer, zumeist aus dem Umfeld des CVJM, und noch einmal 120 im Luthersaal zu unterhalten. Auch im letzten Jahr fiel die Wahl auf eine Kriminalkomödie: „Es war die Nachtigall und nicht die Leiche“. Geprobt wird abends, denn tagsüber sind alle berufstätig.
Einige Darsteller sind seit ihrer Jugend dabei
Im Ensemble treffen alte Hasen auf junge Theaterbegeisterte. „Das ist das Nette daran. Wir sind ein ganz gemischtes Ensemble“, freut sich Simone Weiß. „Ich selbst habe mit 13 Jahren das erste Mal mitgespielt.“ Auch Margret Springkämper, die stellvertretende Vorsitzende des CVJM, spielt Theater, seit sie 17 war. „Das war ein Weihnachtsstück, das wir zur Weihnachtsfeier und bei der Feier für die Alleinstehenden aufgeführt haben“, erinnert sie sich. Was ihr gefällt, ist die gemeinsame Arbeit an der Aufführung, von der Wahl des Stückes über dessen Erarbeitung bis hin zu Bühnenbild und Kostümen. Auch die Technik haben dieses Mal junge Leute aus dem CVJM-Umfeld übernommen.
Ob auch im nächsten Jahr noch eine Aufführung zustande kommt, weiß niemand so genau. Bekanntlich wird am Europaplatz neu gebaut. Was das neue Haus an Möglichkeiten biete, werde sich zeigen.
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Aufführungen „Geldfieber“: Samstag, 30. Juni, 19 Uhr, Ludwig-Steil-Haus, Schulstraße 14, und Sonntag, 8. Juli, 18 Uhr, Lutherhaus, Lutherstraße 1.
Karten kosten 8 Euro, ermäßigt 4 Euro, erhältlich in der CVJM-Geschäftsstelle an der Sodinger Straße 3.
Der CVJM startet für die nächste Theatersaison im Sommer wieder einen neuen Aufruf. Dann können weitere Freunde des Amateurtheaters einsteigen.
Der CVJM Herne ist ein Ortsverein der Christlichen Vereine Junger Menschen. Die Angebote richten sich insbesondere an Kinder und Jugendliche. Die Arbeit wird durch ehren- und hauptamtliche Mitarbeitende getragen.