Herne. . Bei der VHS-Sommerakademie in Herne ziehen die Teilnehmer mit Block, Pinsel und Farben in die Natur. Da gibt es viel zu entdecken.

Die letzten Regentropfen sind gerade gefallen. Der Himmel klart ein wenig auf, als sich die Teilnehmer der VHS-Sommerakademie am Parkplatz der Halde Pluto treffen. Einige sind mit großen Taschen für Block, Pinsel und Farben bepackt. Andere ziehen einen Wagen für ihre Malutensilien hinter sich her.

Viele der 14 Teilnehmer kennen sich schon lange. Wie in jedem Jahr trifft man sich, um vor Ort zu malen und zu zeichnen. Dozentin Beate Matkey hat dieses Mal das Thema „Ausblicke“ vorgegeben: „Dabei soll immer der besondere Blick und eine spannende Perspektive im Mittelpunkt stehen.“

Begonnen hat die diesjährige Exkursion zu den markanten Punkten in Herne und Wanne-Eickel an einer Bahnunterführung in Wanne. „Da sollte der Ausblick vom eher Dunklen ins Helle thematisiert werden“, erzählt Matkey.

Gegensatz von Natur und Industrie lockt

Vor einer Woche stand die Halde Pluto zum ersten Mal auf dem Programm. Bei strahlenden Sonnenschein hatten die Teilnehmer von oben einen schönen Ausblick auf Wanne-Eickel in der einen und nach Gelsenkirchen in der anderen Richtung. Einige haben ihre Bilder und Skizzen von letzter Woche mitgebracht. Man begutachtet die Ergebnisse. „Ist das da die Laurentiuskirche?“, fragt jemand. Manches sieht noch nicht ganz vollendet aus.

Für einen Platz zum Malen auf dem Gelände der Zeche Pluto hat sich Kurs-Teilnehmerin Andrea Hartwig entschieden.
Für einen Platz zum Malen auf dem Gelände der Zeche Pluto hat sich Kurs-Teilnehmerin Andrea Hartwig entschieden. © Sabrina Didschuneit

Diesmal soll es um den Gegensatz von Natur und Industrie gehen. Hinter dem hohen Zaun sind die Reste der Gebäude der Zeche Pluto zu sehen. Der Förderturm überragt die ganze Szene. Eine Baufirma hat ihre Maschinen dort abgestellt. Auf der anderen Seite des Weges zur Halde liegt das Landschaftsschutzgebiet. Ein typischer Gegensatz von Natur und Technik, der das Ruhrgebiet heute kennzeichnet.

Angeschmorte Bäume kommen ins Blickfeld

„Los, auf in die Natur“, fordert Beate Matkey auf. Zögerlich folgt ihr die Gruppe durch das hohe Gras. Nach einem kurzen Weg treffen die Teilnehmer auf einen großen Haufen verkohlter Äste. Da hat jemand ein Feuer gelegt. Auch einer der Bäume ist angeschmort. Einige sind sofort begeistert: „Das ist etwas für die Tuschefeder.“ Sofort werden Stühle aufgestellt, um einen richtigen Standpunkt festzulegen.

Die Aussicht im Blick haben diese Maler, die auf den Turm der Plutohalde gezogen sind. .
Die Aussicht im Blick haben diese Maler, die auf den Turm der Plutohalde gezogen sind. . © Sabrina Didschuneit

Andere reizen die Strukturen der schwarzen übereinander liegenden Äste eher weniger. Auch der Blick auf die Zeche stößt heute auf wenig Interesse: „Nicht schon wieder ein Förderturm“, sagt da jemand. Ein Teil der Gruppe zieht es noch einmal nach oben auf die Halde, um von dort aus die verschiedenen Ausblicke festzuhalten.„Hauptsache, ihr fangt langsam an“, mahnt Beate Matkey die Gruppe.

>> WEITERE INFORMATIONEN: Die Ausstellung

In den nächsten Wochen geht es weiter: Dann geht es für die Gruppe noch zum neuen Technischen Rathaus nach Wanne-Süd, zum Hüller Bach und die Halde Hohenward.

Die Ausstellung mit den Ergebnissen der diesjährigen Sommerakademie werden am Dienstag, 17. Juli, ab 19 Uhr in der Traditionsbrennerei Eicker & Callen (Heitkampsfeld 6) zu sehen sein.