Herne. . Was denken die Menschen über die Hauptschule? Lothar Heistermann, Leiter der Hans-Tilkowski-Hauptschule, kann so manche Anekdote erzählen.
Als böse Satire würde man am liebsten verbuchen, was Lothar Heistermann, Gastgeber bei der Sitzung des Schulausschusses, aus seinem Alltag als Leiter der Hans-Tilkowski-Schule, der einzig verbliebenen Hauptschule in Herne, den Politikern berichtete. Die Hauptschule. . .
. . .als Bildungslotse: Da sind Eltern, die eine weiterführende Schule für ihr Kind suchen. Nein, nicht die Hauptschule, aber weil dort ankomme, wer es auf anderen Schulen nicht schaffe, wisse er doch sicher, von welchen Schulen der „Rücklauf“ besonders hoch und deshalb zu meiden sei.
. . . als Boot-Camp: Weil die Tochter keinen Spaß an ihrer Schule habe, könne sie doch vielleicht für zwei, drei Wochen die Hans-Tilkowski-Schule besuchen, fragte eine Mutter an – „zur anschießenden reumütigen Rückkehr auf die andere Schule. Wir tauchen demnächst noch als MyErlebnis-Camp auf“, kommentierte Heistermann.
. . .als Brutstätte von Randale: Ein Anrufer beschwerte sich über Schülerlärm auf dem Schulhof Neustraße – nur war da die Schule schon seit Monaten in Eickel.
Die Schüler dagegen hätten einen anderen Blick auf ihre Schule wie Schulsprecherin Patrycja Prokosa souverän darstellte. Fast exakt ein Jahr nach dem Umzug nach Eickel gab es für sie viel zu loben: von dem guten Essen in der Mensa über die hellen Räume bis zum Fußballfeld, das nun auch vom alten Standort eingetroffen sei. Aber natürlich gab es auch Kritikpunkte wie den vernachlässigten Innenhof, fehlende Sitzmöglichkeiten auf dem Pausenhof und Fahrten zur ehemaligen Turnhalle an der Neustraße. Klaus Hartmann, Leiter des Fachbereichs Schule, versprach: „Wie kommen und sehen uns das an.“