Herne. . Beim Jugendkunstschultag in Herne stellten Jugendliche ihre Fähigkeiten in den Bereichen Tanz, Theater, Musik und bildnerisches Gestalten vor.
„Vier auf einen Streich“ – so lautet das Motto des diesjährigen Jugendkunstschultages in der Künstlerzeche Unser Fritz 2/3 in Wanne-Eickel. Der Titel kommt nicht von ungefähr: „Er spielt auf die vier Genres an, die an der Jugendkunstschule vertreten sind“, erklärt Sylvia Steffan, die neue Leiterin der Jugendkunstschule: Tanz, Theater, Musik und bildnerisches Gestalten. Wie gut die Kinder und Jugendlichen der Jugendkunstschule diese Künste beherrschen, konnten sie am Samstag unter den Augen zahlreicher Besucher und Kunstinteressierter unter Beweis stellen.
Anna Hörling, Dozentin der Einrichtung im Werkbereich Textil, steht bereit, um den Besuchern das Kunstwerk, das sie zusammen mit ihren Schülern gefertigt hat, zu erklären. Es besteht aus vielen bunten Kissen, die mit Wäscheklammern befestigt sind. Daneben liegen kleine bunte Zettel und Stifte. „Jeder, der möchte, kann sich einen Zettel nehmen, eine positive Botschaft aufschreiben und den Zettel dann mit einem der selbstgenähten Kissen austauschen“, erklärt Anna Hörling. „Ich möchte, dass die Besucher und die Schüler mit etwas Positivem nach Hause gehen“.
„4 Jahreszeiten uploaded“: Jugend macht Kunst
Die Zahl Vier wurde am Samstag gleich in mehrere Teile des Programms aufgenommen. Kunstdozent Jochen Ahmann und seine Schüler haben unter dem Titel „4 Jahreszeiten uploaded“ Kunstwerke im Stil des Malers Giuseppe Arcimboldo aus dem 16. Jahrhundert entworfen. Die Bilder, die dabei entstanden, sind bunt, schrill und hinterlassen einen bleibenden Eindruck.
Im Raum nebenan lässt die Ausstellung „Tiefseeträumer“ die Besucher in eine farbenfrohe Unterwasserwelt eintauchen. Dort begutachtet auch die 21-jährige Rosanna die beeindruckenden Werke der jungen Künstler. „Ich interessiere mich sehr für Kunst“, merkt Rosanna an. Sie selbst habe im letzten Jahr auch beim Jugendkunstschultag mitgemacht. „Ich habe an einer großen Drachenstatue mitgewirkt“.
„Frierende Flammen“ in der Schwarzkaue
Ein anderes Kunstwerk im selben Raum stellt den Besuchern die Frage: „Wie fühlt man sich frei?“ Um diese Frage zu beantworten, wurden Blätter in Form von Vögeln bereitgestellt, auf denen schon viele Antworten zu finden sind. Die Besucher schrieben: „Beim Tanzen“, „Auf meinem Pony“ oder auch „Am Meer“.
Währenddessen beginnt in der Schwarzkaue der Tanzbeitrag „Frierende Flammen“. Fünf Mädchen im Alter von 13 bis 19 Jahren führen eine ausdrucksstarke Jazzdance-Performance auf. Einzige Requisite: rote Bänder. Die Dozentin des Ensembles ist Sonja Latza. Die 29-Jährige tanzt seit über 20 Jahren Jazzdance und ist seit etwa acht Jahren Dozentin an der Jugendkunstschule. „Am Jazzdance und der Arbeit mit den Jugendlichen mag ich besonders die Kreativität“, erzählt Sonja Latza. Auch bei dem gerade aufgeführten Stück sei die Gruppe gemeinsam spontan kreativ gewesen. „Wir haben überlegt, wie wir Flammen darstellen können und hatten dann die Idee mit den Bändern“, sagt Latza.
Handgesägter Eiffelturm
Besonders beeindruckend ist an diesem Tag auch der große Eiffelturm in der Schwarzkaue. Der sei in vier Monaten von den Schülern handgesägt worden, betont Sylvia Steffan.
Neben diesen großartigen Kunstarbeiten bietet die Jugendkunstschule den Besuchern aber noch viel mehr. Schüler zeigen ihre musikalischen Fähigkeiten an Klavier und Gitarre, es gibt Mitmach-Aktionen, und weitere Ausstellungen werden in der Künstlerzeche präsentiert.