Herne. Das Archäologiemuseum, die Kulturbrauerei und die Flottmann-Hallen machen bei der Nacht der Industriekultur mit. Was wo läuft, hier im Überblick.

22 Städte, 50 Spielorte, über 500 Events: Das sind die Eckdaten der „Extraschicht“ in diesem Jahr. Wie gewohnt rückt am Samstag, 30. Juni, natürlich auch Herne seine Industriedenkmäler ins rechte Licht. Mit dabei sind wieder die Flottmann-Hallen , die Kulturbrauerei Hülsmann und - kein Denkmal, aber stets dabei - das LWL-Archäologiemuseum . Was sie sich überlegt haben, hier im Überblick:

Archäologiemuseum


Sorgte schon in der „Nacht der Irrtümer und Fälschungen“ im LWL-Museum für Archäologie für gute Laune: die Theatergruppe NotaBene.
Sorgte schon in der „Nacht der Irrtümer und Fälschungen“ im LWL-Museum für Archäologie für gute Laune: die Theatergruppe NotaBene.

Mehrfaches Pech mit dem Wetter habe das Museum (Europaplatz 1) vorsichtig werden lassen, erklärte Museumspädagoge Michael Lagers bei der Programmvorstellung: Das meiste spielt sich deshalb im Haus ab, wo die Sonderausstellung „Irrtümer und Fälschungen“ Anlass für allerlei Aktionen ist. So lässt die Theatergruppe NotaBene in „Die unglaubliche Entdeckung des Howard Carson“ berühmte Personen der Archäologiegeschichte aufleben, außerdem taucht der Besucher bei „Mittelalter live“ ins 12./13. Jahrhundert ein. Ein Kalligraph führt an das Thema „Fälschungen“ heran. Fotobox, Führungen, Grabungscamp und Fälscherwerkstatt sind weitere Attraktionen. Im Foyer spielen bis 22 Uhr Timo Maiwald und später „Graf Hotte“ auf. Draußen gelangen die Besucher durch einen Irrgarten zum Grabungscamp.

Hülsmann


Die Kupferkessel der Hülsmann-Brauerei werden wieder von Lennard Lüning illuminiert.
Die Kupferkessel der Hülsmann-Brauerei werden wieder von Lennard Lüning illuminiert.

Ein „surreales Brauereierlebnis“ verspricht Volker Eichener für die Kulturbrauerei Hülsmann (Eickeler Markt 1). Der inzwischen 17-jährige Lennard Lüning illuminiert wieder das Kesselhaus und kombiniert Licht- und Videokunst mit sphärischen Klängen. In der ersten Etage wird Bier probiert - sehr beliebt im letzten Jahr. Zwei Mikrobrauereien bringen ihr Produkt mit, Hanno Dähne („Hanno gegen Massenbierhaltung“) aus Herne und die Essener Brauerei Mücke, u.a. mit Ingwerbier. Die Besucher erfahren Wissenswertes über die Brauereigeschichte, können sich aber auch einer Stadtteilführung zur Johanneskirche anschließen. Stündlich wechselt die Live-Musik auf dem Vorplatz, den Anfang macht die Big Band Käpt’n Haberschlachter & die Heuchelberger, gefolgt von diversen Rock- und Soul-Bands und Solisten. „Eine schöne Location, um den Ausklang zu feiern“, sagt Volker Eichener.

Flottmann-Hallen

Die Flottmann-Hallen (Straße des Bohrhammers 5) verlassen sich auf ihr „klassisches Basisprogramm“, wie Christian Strüder die Kombination von Rudelsingen und Kopfhörer-Party nennt - zumal am 30. Juni der „Day of Song“ gefeiert werde. Dazu passt auch der Auftritt des 30-köpfigen Rock-Chors „Voices on the Rocks“: Menschen in schrillen Outfits singen und tanzen. Im Theatersaal sind Szenen und Songs aus „Patricks Trick“ vom Theater Kohlenpott zu sehen. Ausgewählt wurden die Auszüge, in denen Patrick sich mit dem ungeborenen (behinderten) Bruder singend und tanzend phantasiert. Außerdem im Programm: Führungen durch den Skulpturenpark und durch die Ausstellung „Holz und Kohle“ von David Nash. Traditionell ist der KSV Herne mit Aikido-Vorführungen in der Sporthalle dabei. Eine Neuerung: Wegen einer Sperrung der Flottmannstraße hält der Shuttlebus auf dem Parkplatz der Hallen.

>>> INFOS ZU DEN TICKETS

Karten für die „Extraschicht“ kosten im Vorverkauf 17 Euro (bis 29. Juni), an der Tageskasse 20 Euro.

Mit den Tickets können alle Spielorte besucht werden. Außerdem dürfen die Besitzer damit den ganzen Samstag und am Sonntag bis 7 Uhr den Nahverkehr benutzen (VRR und Shuttlebusse).

Die Vorverkaufstickets gibt es im Museum für Archäologie und bei Hülsmann zu den Öffnungszeiten, außerdem im WAZ-Leserladen an der Markgrafenstraße 1 und bei Stadtmarketing, Kirchhofstraße 5.