Herne. . Schulleiter warten für die Unterrichtsplanung noch auf Änderung des Schulgesetzes. Und auch die Stadt muss noch ein Platzproblem lösen.

Alle Herner Gymnasien sind sich darin einig, wieder G9 einzuführen. Damit folgen sie der Leitentscheidung der Landesregierung. Von der Möglichkeit, es bei G8 zu belassen, machen sie keinen Gebrauch. So weit so gut. Doch je weiter die Zeit voranschreitet, desto mehr könnte eine Hängepartie drohen. Wie die Lehrpläne für die Fächer von der ersten bis zur neunten Jahrgangsstufe aussehen sollen, ist bislang noch völlig offen, sagt Egon Steinkamp, Leiter des Otto-Hahn-Gymnasiums.

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Man warte derzeit darauf, dass aus Düsseldorf oder auch von der Arnsberger Bezirksregierung entsprechende Informationen bereitgestellt werden, erklärte der Schulleiter. Sein Kollege vom Pestalozzi-Gymnasium, Volker Gößling, betont, dass „wir noch keine Erlasslage haben“. Nach seinen Worten fehlt es momentan noch an verbindlichen Entwürfen, wie denn der Unterricht demnächst gestaltet werden soll. Dabei dränge durchaus die Zeit, denn Ende August beginnt das neue Schuljahr.

Vor der Sommerpause soll es Lösungen geben

Wenn die neuen 5er Klassen nach den Sommerferien starten, besteht rein rechtlich ohnehin eine ungewöhnliche Situation. Während der Anmeldephase galt noch G8. Der Beschluss der Landesregierung erfolgte erst danach. Das bedeutet wiederum, dass eine Umstellung nun rückwirkend erfolgt. Juristisch betrachtet, erläutert Steinkamp, beginnen die neuen Jahrgangsstufen als G8-Klassen.

Wie ein Sprecher des Schulministeriums auf Anfrage mitteilte, soll sich der Landtag in den Sitzungen vom 11. bis 13. Juli mit der erforderlichen Änderung des Schulgesetzes befassen. „Man will die Frage noch vor der Sommerpause regeln“. Doch für die Schulen geht es nicht nur um das Gesetz, sondern um die konkreten Inhalte für den Unterricht.

19 neue Räume an vier Gymnasien

Die Rückkehr zu G9 bringt auch neue Hausaufgaben für die Stadtverwaltung mit sich. „Wir befassen uns derzeit mit dem Raumbedarf der Gymnasien“, sagte Stadtsprecher Christoph Hüsken auf Anfrage. Denn die Gymnasien hatten mit G8 eine Jahrgangsstufe weniger. Die Klassenzimmer, die dabei frei wurden, blieben aber nicht lange ungenutzt. „Durch Inklusion und Integration brauchten die Schulen wieder mehr Räume und konnten auf die entsprechenden Kapazitäten, die mit dem Schritt von G9 zu G8 entstanden waren, in Anspruch nehmen“, erläutert der Sprecher. Nun müsse aber dauerhaft Platz für mehr Jahrgangsstufen her. Man gehe nach rein statistischen Berechnungen davon aus, dass weitere 19 Räume an den vier Gymnasien notwendig sind.

Volker Gößling sieht für das Pestalozzi-Gymnasium entsprechenden Bedarf. Der Schulleiter geht aber momentan davon aus, dass auch im Zuge der Modernisierung der Gebäude Lösungen gefunden werden können. Egon Steinkamp sieht ähnliche Perspektiven. Man stehe dazu auch im Kontakt mit der Stadtverwaltung.