herne. . Rollenspiele, Entenjagd, Kreuzfahrt und mehr - die Besucher des „Spielewahnsinns“ kamen auf ihre Kosten. Ein Verlag reiste sogar aus Finnland an.

Das Kulturzentrum in Herne-Mitte hat sich am Wochenende in ein wahres Paradies für Spiele-Fans verwandelt. Von Freitag bis Sonntag präsentierten unter der Federführung des Herner Spielezentrums über 50 Aussteller aus Verlagen ihre Gesellschaftspiele sowie Spieleerfinder ihre Ideen und Prototypen. Beim „Spielewahnsinn“ konnten die Besucher Spiele ausprobieren, bewerten, an Turnieren teilnehmen oder sich einfach über Neuheiten in der Welt der Brettspiele informieren.

Neuheiten im Praxistest

Patrick Enger und Claudia Güridt versuchten sich am neuen Spiel „Meeple Cruise“.
Patrick Enger und Claudia Güridt versuchten sich am neuen Spiel „Meeple Cruise“. © Klaus Pollkläsener

In der Spieliothek werden fünf Neuheiten vorgestellt, die bisher noch gar nicht auf dem Markt sind. Darunter auch das Spiel „Meeple Cruise“, das sich die Spiele-Fans Claudia Güridt und Patrick Enger aus Jülich zum Probespielen ausgesucht haben. Bei dem Familienspiel gehe es darum, eine Kreuzfahrt auszurichten, erklärt Moritz Schuster. „Man muss das Schiff ausbauen, die Reiseroute gestalten und die Gäste zufriedenstellen“, so der Herner.

Claudia Güridt und Patrick Enger, beide Mitglied in einem Spieleverein, sind regelmäßige Besucher des Spielewahnsinns. Genauso wie Moritz Schuster genießen sie das Spielen in Gesellschaft. „Beim Spielen geht es darum, Entscheidungen zu treffen und beisammen zu sein“, erklärt Schuster. Und es sei immer spannend, aber zugleich auch ein Ausgleich zum Stress im Alltag. „Spielen macht einfach Spaß“, findet Güridt.

Tiinaliisa Multamäki  reiste mit ihrem Spieleverlag aus dem Norden Finnlands an.
Tiinaliisa Multamäki reiste mit ihrem Spieleverlag aus dem Norden Finnlands an. © Klaus Pollkläsener

Aus dem Norden Finnlands ist der Spieleverlag „Dragon Dawn“ zur Herner Veranstaltung angereist. Betrieben wird er von Tiinaliisa Multamäki und ihrem Ehemann. Die Autoren von „Blackhat“ präsentierten in diesem Jahr ihre Erweiterung des Spiels „Perdition’s mouth“ das im Oktober auf Deutsch erscheint. Dabei handle es sich um ein sogenanntes Dungeon Crawl, also eine Art Rollenspiel. „Wir reisen von Festival zu Festival und stellen unser neues Spiel vor“, berichtet die Finnin.

Joshua Butke vom Verlag „Queen Games“.
Joshua Butke vom Verlag „Queen Games“. © Klaus Pollkläsener

Der Verlag „Queen Games“ freut sich in diesem Jahr darüber, dass eines seiner Spiele zur Wahl des „Spiel des Jahres“ nominiert worden sei. Aus diesem Grund haben sich auch die Besucher Nicole und Mirko aus Dortmund dazu entschlossen, das Spiel „Luxor“ in Herne auszuprobieren. „Luxor ist eines unserer Familienspiele mit mittlerer Komplexität“, erklärt Joshua Butke von „Queen Games“. Der aus Deutschland stammende Verlag sei schon seit vielen Jahren beim Spielewahnsinn dabei, sagt Butke. In jedem Jahr würden ein Kinderspiel, zwei Spiele mittlerer Komplexität und ein Kennerspiel mit hoher Komplexität präsentiert.

Nicole und Mirko sind schon zum zweiten Mal zu Gast beim Herner Spielewahnsinn. Auch dieses Mal sind sie begeistert - und das schon allein über die Menge der vorgestellten Spiele. „Wir spielen sehr oft, etwa zwei- bis dreimal im Monat in der Gruppe“, erzählen die Dortmunder .

Auch viele Turniere wie die „Carcasonne-Meisterschaft“ oder der „7Wonders“-Wettbewerb finden am Wochenende statt. Das „Agricola“-Turnier richtete der „Lookout“-Verlag aus. Teams mit mindestens vier Personen konnten sich vorab anmelden. „Bundesweit finden vier solcher Turniere statt“, erklärt Ralph Bienert, Mitarbeiter des „Lookout“-Verlags. „Die Gewinner qualifizieren sich dann für das Finale bei der großen Spielemesse in Essen.“

>> INFO: Buntes Rahmenprogramm

Das Spielezentrum bot den Besuchern ein buntes Rahmenprogramm. „Zusammen mit dem Team Herne Mitte, Jugendrotkreuz und Radio Herne bieten wir im Außenbereich einen Parcours und andere Aktivitäten für Kinder an“, berichtet Susanne Klaus, Vize des Spielezentrums.

Natürlich dürfe auch der „Catan-Bus“ nicht fehlen. „Darüber hinaus gibt es ein Spielecafé mit Speisen und Getränken, einen Spieleflohmarkt und einige Großspiele“, so Klaus.